Sozialhilfeausgaben um 14,8 Prozent gestiegen
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Geldscheine
NRW verzeichnet überdurchschnittlichen Anstieg
Wiesbaden, Düsseldorf (epd).

Die Ausgaben für die Sozialhilfe sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, wurden 2024 rund 20,2 Milliarden Euro netto für Leistungen nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) ausgegeben. Das ist ein Anstieg um 14,8 Prozent im Vergleich zu 2023. Auf das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen entfielen Ausgaben von 2,1 Milliarden Euro. Das Plus im Vergleich zum Vorjahr lag hier bei 20,3 Prozent und damit über dem bundesweiten Schnitt.

Den Angaben zufolge sind die Aufwendungen bei allen Leistungen der Sozialhilfe bundesweit deutlich gestiegen. Der Großteil der Ausgaben ging laut den Statistikern mit 56,5 Prozent auf die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung zurück: Auf diese Leistungen, die vollständig aus Erstattungsmitteln des Bundes an die Länder finanziert werden, entfielen 11,4 Milliarden Euro. Sie stiegen damit gegenüber dem Vorjahr um 13,3 Prozent.

Die Nettoausgaben für Hilfe zur Pflege stiegen um 17,7 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro, wie es weiter hieß. Für die Hilfe zum Lebensunterhalt wurden 1,6 Milliarden Euro ausgegeben, das waren 11,1 Prozent mehr als im Vorjahr. In die Hilfen zur Gesundheit, die Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sowie die Hilfe in anderen Lebenslagen flossen zusammen 1,9 Milliarden Euro und damit 19,4 Prozent mehr als im Jahr 2023.

Die Ausgaben der Eingliederungshilfe, die seit 1. Januar 2020 im SGB IX geregelt ist, werden gesondert erfasst: Danach wurden im Jahr 2024 für die Leistungen der Eingliederungshilfe insgesamt 28,7 Milliarden Euro netto ausgegeben. Das war eine Steigerung um 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nicht enthalten in der Statistik ist das Bürgergeld, das im SGB II verankert ist.