
Der nordrhein-westfälische Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich besorgt darüber geäußert, dass die Politik der AfD „in der Bevölkerung so verfängt“ und es „so viele Menschen gibt, die meinen, unser bewährtes demokratisches System beenden zu wollen“. Die AfD sei „mit einer christlichen Werteorientierung überhaupt nicht vereinbar“, sagte Laumann dem Kölner Bistumssender domradio.de. „Gerade in einem Land, in dem wir vor über 90 Jahren schon mal so etwas erlebt haben, müssen wir wachsam sein.“ Es gelte, auf der Hut zu sein, „dass wir diesen Demagogen nicht noch einmal auf den Leim gehen“.
„Wir müssen mit unseren Überzeugungen dagegenhalten und in einer nachvollziehbaren Sprache sagen, wie wir uns diese Gesellschaft vorstellen“, riet Laumann. Christen dürften in der Öffentlichkeit mit der eigenen Meinung nicht hinterm Berg halten: „Wir müssten mehr Fackel für diese Welt sein.“ Eine christlich geprägte Gesellschaft sei nach wie vor sehr attraktiv, wenn richtig erklärt werde, worum es dabei gehe: „Es geht darum, dass wir eine solidarische Gesellschaft fördern, dass man aufeinander Rücksicht nimmt und dass Stärkere mehr schultern als die Schwachen.“
Sein christlicher Glaube habe ihn selbst sowie seinen Blick auf die Welt und die Menschen geprägt, sagte der CDU-Politiker. Er habe sogar mal darüber nachgedacht, Priester zu werden. Der Sonntagsgottesdienst, das tägliche Beten und das Nachdenken über Gott und die Welt gehörten ganz selbstverständlich zu seinem Alltag. Sein „christlicher Kompass“ sei stark durch die katholische Soziallehre geprägt worden: „Wenn man dann aus der christlichen Soziallehre heraus Politik macht, gibt es ein paar Grundsätze, wovon der bedeutsamste ist, dass der Mensch immer wichtiger ist als die Sache.“