
Werke der Aktionskünstlerin Marina Abramovic treffen im Museum Schloss Moyland am Niederrhein auf Arbeiten eines Begründers der Aktionskunst, Josef Beuys. Wie das Museum in Bedburg-Hau mitteilte, zeigt es in den Räumen des Wasserschlosses von Sonntag (13. Juli) bis zum 26. Oktober Arbeiten von Abramovic, die sich auf Aktionen von Josef Beuys (1921-1986) beziehen, etwa die Performance „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“ (1965). Abramovic hat davon laut Museum eine eigene Fassung erstellt, die auf Video zu sehen sein wird.
Künstlerinnen und Künstler der jüngeren Generation führten während der Ausstellung eigene Aktionen auf, die sich mit Beuys' Werken beschäftigten. Ob Abramovic persönlich zu der Schau kommt, stand nach Informationen des Museums kurz vor der Eröffnung noch nicht fest. Moyland besitzt nach eigenen Angaben die weltweit größte Beuys-Sammlung und beherbergt ein Internationales Forschungszentrum zur Arbeit des Künstlers.
Die renommierte Künstlerin Marina Abramovic trete mit dieser Ausstellung erstmals in einen direkten künstlerischen Dialog mit Beuys, erklärte das Museum. In den begleitenden Performances knüpfe etwa der türkische Künstler Esref Yildirim an Beuys' Idee des Dialogs zwischen Mensch und Tier an, hieß es. Virginia Mastrogiannaki aus Griechenland reflektiere Beuys' späte Politisierung und seinen Bezug zu dem Schriftsteller und Revolutionär Anacharsis Cloots.
Die niederländisch-kongolesische Künstlerin Michelle Samba setze bürokratische Stempel mit ihrem eigenen Blut und hinterfrage damit die Formen institutioneller Kontrolle und Archivierung, hieß es. Der italienisch-deutsche Künstler Francesco Marzano stelle in seiner partizipativen Performance den Atem in den Mittelpunkt. Die Performances sind Ergebnis eines interdisziplinären Residenzprogramms, das vom Marina Abramovic Institute (MAI) erstmals im Museum Schloss Moyland umgesetzt wurde.