
Das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln präsentiert vom 29. Oktober bis zum 15. März nächsten Jahres die Ausstellung „Amazônia“ mit Bildern des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Die Schau über das Amazonasgebiet und seine indigene Bevölkerung, die weltweit bereits knapp zweieinhalb Millionen Menschen gesehen hätten, sei erstmals in Deutschland zu Gast, teilte das Museum in Köln mit. Rund 200 Schwarz-Weiß-Fotografien zeigten die Vielfalt der amazonischen Landschaften ebenso wie die Gesichter und Lebensrealitäten der indigenen Bewohner, die das Ökosystem des Regenwaldes seit Jahrhunderten bewahrten.
Ergänzt würden die Bilder durch Interviews mit indigenen Anführern, in denen sie über ihre Beziehungen zur Welt, ihr Wissen und ihre Erfahrungen angesichts der fortschreitenden Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen erzählen, hieß es. Die Fotografien und Interviews seien in einem Zeitraum von sieben Jahren entstanden, in denen der international renommierte Fotograf das Amazonasgebiet bereiste. Begleitet werde die Rauminstallation von einem Soundtrack des französischen Musikers Jean-Michel Jarre, den dieser eigens für die Ausstellung komponiert habe.
Salgado, der am 23. Mai im Alter von 81 Jahren starb, wollte mit seinem Projekt die Fragilität dieses einzigartigen Ökosystems ins Licht rücken, seine Bedrohung durch Abholzung, Ausbeutung und Klimawandel bewusst machen und auf die Dringlichkeit dessen Schutzes hinweisen, erläuterte das Museum. „Obwohl der Amazonas mehr als 9.000 Kilometer von uns entfernt liegt, hat seine Zerstörung auch unmittelbare Auswirkungen auf unser Klima“, betonte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Deswegen sei es ihr ein besonderes Anliegen gewesen, die Ausstellung nach Köln zu holen, um auch durch künstlerische Ausdrucksformen auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen.
Zur Ausstellung ist den Angaben zufolge ein umfangreiches Begleitprogramm geplant. Vertreterinnen und Vertreter aus Klimaaktivismus, Kunst und Wissenschaft gestalteten Workshops, Performances und Gespräche.