
Ein Roboter auf zwei Beinen empfängt die Besucherinnen und Besucher seit neustem in der Dauerausstellung des Heinz Nixdorf MuseumsForums (HNF) in Paderborn. Mit „Ameca“ werde einer der „aktuell besten humanoiden Roboter weltweit“ präsentiert, erklärte HNF-Geschäftsführer Jochen Viehoff. Das Modell ist demnach 1,87 Meter groß, wiegt 62 Kilogramm und ist mit 61 Motoren ausgestattet, davon allein 27 für die Mimik.
„Amecas“ Gesicht ist grau, Haare hat das Modell nicht. Der Roboter kann dem Museum zufolge kommunizieren, lächeln oder die Stirn runzeln, blinzeln, die Nase rümpfen und zwinkern. Zudem kann „Ameca“ den Oberkörper, Arme, Finger und den Kopf bewegen. Fortbewegen kann sich der Roboter nicht, die Beine sind fest verankert.
„'Ameca' ist damit eine hervorragende Ergänzung unserer Robotersammlung, die wir bereits vor etwa 25 Jahren begonnen haben“, sagte Viehoff. Insgesamt sind den Angaben zufolge acht Roboter im HNF aktiv. So unterhält sich etwa Avatar „Max“ bereits seit über 20 Jahren mit den Besuchern des HNF. Die humanoide „Nadine“ zog vor zehn Jahren ins Museum ein. Ihr Kollege „Pepper“ - ein 1,20 Meter großer Roboter auf Rädern mit Touchscreen - ist aktuell eines der beliebtesten Objekte im Museum, wie es hieß.
Das neue Stück in der Sammlung anlässlich des 100. Geburtstages des Computerpioniers Heinz Nixdorf wurde im Januar 2022 erstmals vorgestellt. 29 Modelle des britischen Unternehmens Engineered Arts sind mittlerweile weltweit im Einsatz, in Museen, in wissenschaftlichen Instituten und Universitäten, wie das HNF erklärte.
„Ameca“ sei konzipiert zur Weiterentwicklung der Interaktion von Mensch und Maschine. Eine menschlich klingende Stimme und eine fortgeschrittene Sprachsynthese sorgten für eine einfache und natürliche Kommunikation mit der Maschine, hieß es. Der humanoide Roboter nutze für Gespräche das KI-System ChatGPT. Damit verfüge die Maschine über einen großen Wortschatz mit korrekter Grammatik und könne in fast allen gängigen Sprachen reden.
„Wir sind gespannt, wie unsere Besucher auf 'Ameca' reagieren“, sagte Museumsleiter Viehoff. Besonders spannend sei der direkte Vergleich mit Robotern wie Nadine und Pepper. „So bleibt das HNF der einzige Ort, an dem man die Entwicklung der Robotik nachvollziehen kann“, betonte er.
Das HNF begeht in diesem Jahr den 100. Geburtstag des Museumsgründers Heinz Nixdorf (1925-1986) mit dem Jubiläumsprogramm „Nixdorf100“. Auch wurde die Dauerausstellung, die die wichtigsten Produkte des Computer-Unternehmens wie den „Nixdorf 820“ präsentiert, überarbeitet.