Ruck-Schröder: Bildung stärkt Demokratie und Freiheit
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Die westfälische Präses Adelheid Ruck-Schröder
50 Jahre Evangelische Erwachsenenbildung NRW gewürdigt
Essen (epd).

Die westfälische Präses Adelheid Ruck-Schröder hat die Bedeutung von Bildung für die Demokratie hervorgehoben. „Bildung befreit dazu, sich von den immer schon gehabten Meinungen und Mustern zu lösen und zuzuhören“, sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen in Essen bei einer Jubiläumsfeier der Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung in Nordrhein-Westfalen. „Wer sich und andere bildet, bleibt im Dialog, vermeidet Selbstisolation, schottet sich nicht im eigenen Milieu ab, lernt zu handeln und kann deshalb Hoffnung schöpfen.“ Das sei im Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt „unschätzbar wichtig“.

Bildung sei Persönlichkeits- und Herzensbildung und bringe Menschen zusammen, sagte Ruck-Schröder laut Redetext auf einem Symposium zum 50. Jubiläum der gemeinsamen Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung in NRW. „Das ist eine ur-evangelische Entdeckung.“ Sich bilden heiße, sich als Mensch zu entwickeln, zu wachsen und mit der Welt ins Gespräch zu kommen. Die evangelische Erwachsenenbildung leiste dazu einen wesentlichen Beitrag.

Als Beispiele nannte die 59-jährige Theologin Gedenkstättenfahrten, Antirassismustrainings, Kurse zu Migration und Integration sowie theologische und spirituelle Angebote. Eine Stärke evangelischer Erwachsenen- und Familienbildung sei die dezentrale Organisation und Vernetzung mit anderen religiösen oder säkularen Aktiven. Zudem sei sie im ländlichen Raum präsent und auf interreligiöse Öffnung aus. Ruck-Schröder äußerte sich zuversichtlich, dass die nordrhein-westfälische Landesregierung auch in Zeiten sinkender Mittel weiterhin Bildungsinitiativen unterstützt, „die Werkstätten der Demokratie, des Dialogs, des Glaubens und der Freiheit sind“.

Vor 50 Jahren, kurz nach der Einführung des Weiterbildungsgesetzes NRW zum 1. Januar 1975, war das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe gegründet worden. Bereits zehn Jahre länger besteht das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Nordrhein mit Sitz in Düsseldorf. Die Bildungswerke hätten ihre Arbeit seither kontinuierlich professionalisiert und ausgebaut, hieß es.

Heute gibt es nach Angaben der Einrichtungen landesweit 70 Regionalstellen mit 200 pädagogischen Mitarbeitenden und rund 2.300 Ehrenamtlichen. Jährlich würden etwa 15.000 Veranstaltungen für rund 200.000 Teilnehmende angeboten.