Missbrauch in Kirche: Zweites Betroffenenforum in Essen und Haltern
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Themenfoto Missbrauch in der Kirche
Düsseldorf, Bielefeld (epd).

Die rheinische, westfälische und lippische Landeskirche sowie die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL) rufen zur Teilnahme am zweiten Forum für Betroffene von sexualisierter Gewalt auf. „Diese nicht öffentlichen Treffen bieten einen geschützten Raum zum Austausch über notwendige Schritte und Maßnahmen im Umgang mit sexualisierter Gewalt“, erklärten sie. Das Ziel sei „eine transparente, professionelle und unabhängige Aufarbeitung, die die Betroffenen selbst mitgestalten“. Mögliche Termine sind den Angaben zufolge der 6. November in Essen, der 8. November in Haltern am See und der 10. November online über Microsoft Teams.

„Bei der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden unter anderem Informationen zum Stand der neuen Anerkennungsrichtlinie, zur aktuellen Prävention und zum Aufbau der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission (URAK) West“, erklärten die Diakonie RWL und die Landeskirchen. Sie ist eine von insgesamt neun Kommissionen bundesweit, die in Form von Verbünden aus einem Zusammenschluss von Landeskirchen und diakonischen Werken bestehen. Der „Verbund West“ wurde im Februar 2024 gegründet. Die Geschäftsstelle der Kommission ist bei der Diakonie angesiedelt. Die siebenköpfige Kommission hat im vergangenen März ihre Arbeit aufgenommen.

Betroffene, die sich beteiligen möchten, können sich den Angaben zufolge bei der Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der Sexuellen Selbstbestimmung der Diakonie RWL anmelden. Die Teilnahme sei weder an den Wohnort noch an den Ort der Tat gebunden. Eine externe Moderation und Supervision begleite jedes Betroffenenforum, hieß es.

Ende Januar 2024 hatte ein von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beauftragter Forschungsverbund seine Studie zu sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie vorgelegt. Ermittelt wurden bundesweit mindestens 2.225 Betroffene und 1.259 Beschuldigte.