
Insgesamt 29.578 Ehepaare haben sich im Jahr 2024 in Nordrhein-Westfalen scheiden lassen. Das seien 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Statistische Landesamt IT.NRW in Düsseldorf mit. Damit gebe es erstmals seit 16 Jahren wieder einen Anstieg der Zahl der Scheidungen in NRW. „Zuvor war sie kontinuierlich von 46.098 im Jahr 2008 auf 29.116 im Jahr 2023 gesunken“, erklärten die Statistiker.
Dennoch liege die Zahl der Scheidungen auf dem zweitniedrigsten Stand der vergangenen 20 Jahre. Die Zahl der geschiedenen gleichgeschlechtlichen Ehen ist den Angaben zufolge von 304 im Jahr 2023 auf 331 im vergangenen Jahr gestiegen.
Den größten Zuwachs unter den Scheidungen insgesamt zählten der Kreis Lippe mit 659 geschiedenen Paaren (2023: 467), der Rhein-Erft-Kreis mit 939 (2023: 678) und der Kreis Herford mit 318 (2023: 255). Niedriger als 2023 war die Scheidungszahl unter anderem in Leverkusen mit 315 (2023: 467), im Kreis Olpe mit 189 (2023: 237) und im Rheinisch-Bergischen Kreis mit 371 (2023: 447). NRW-weit waren 27.952 minderjährige Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen, etwa 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Statistiker erklärten.
Die Daten der Scheidungsstatistik stammen den Angaben zufolge aus den gerichtlichen Verfahren der Familiensachen vor dem Amtsgericht. Zur Einordnung verwies das Statistische Landesamt darauf, dass auch die Zahl der Eheschließungen in den vergangenen 20 Jahren zurückgegangen sei. Waren es demnach im Jahr 2003 noch 87.768 Eheschließungen, sank ihre Zahl im Jahr 2023 auf 79.261.