Laumann verweist auf Nutzen der Organspende
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Die Internetseite "www.organspende-register.de" auf einem Bildschirm und ein Organspendeausweis in der Hand eines Anwenders (Themenfoto)
Düsseldorf (epd).

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat auf die Bedeutung der Organspende für die Behandlung von schwer kranken Menschen hingewiesen. Allein in Nordrhein-Westfalen warteten laut der Stiftung Eurotransplant derzeit über 1.700 Menschen auf ein oder mehrere Organe, teilte das Ministerium in Düsseldorf anlässlich des bundesweiten Tags der Organspende (7. Juni) mit. Für ganz Deutschland belief sich die Zahl Anfang dieses Jahres auf 8.269 Menschen. Demgegenüber wurden im letzten Jahr in Nordrhein-Westfalen nur 495 Organe gespendet, deutschlandweit waren es 2.855. Die Zahl der gespendeten Organe ist damit auch weiterhin viel zu niedrig.

Laumann rief die Bürger dazu auf, sich Gedanken darüber zu machen, ob sie nach ihrem Tod Organe spenden wollten. „Die Gesellschaft hat jede Entscheidung - ob sie für oder gegen die Bereitschaft zur Organspende ausfällt - zu respektieren“, betonte er. „Wichtig ist aber, dass man zu Lebzeiten eine Entscheidung trifft und diese dokumentiert.“ Leider passiere dies aber noch zu selten.

Das NRW-Gesundheitsministerium verwies auf eine Befragung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit zur Organ- und Gewebespende aus dem Jahr 2024. Demnach haben 62 Prozent der 4.001 Befragten zwischen 14 und 75 Jahren angegeben, eine Entscheidung getroffen zu haben. 45 Prozent hätten ihren Entschluss in einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder in beidem dokumentiert. 16 Prozent haben der Befragung zufolge eine Entscheidung getroffen, diese aber nicht verschriftlicht. 35 Prozent hätten bisher keine Entscheidung getroffen. Zugleich stehen 85 Prozent der Befragten dem Thema „Organ- und Gewebespende“ grundsätzlich positiv gegenüber.

„Aufgrund dieser Ergebnisse bin ich nach wie vor überzeugt, dass die Widerspruchslösung eine Wende in der Organspende herbeiführen kann - vor allem, weil die Menschen, die Organe spenden möchten, dann automatisch als Organspender gelten, ohne dies dokumentieren zu müssen“, erklärte der Minister. „Ich werde mich deshalb weiterhin für die Widerspruchslösung starkmachen und bitte den neuen Bundestag, sich mit diesem wichtigen Thema zeitnah zu befassen.“

Am 18. März 2024 ist das Organspende-Register in Betrieb gegangen. Es bietet die Möglichkeit, eine getroffene Entscheidung zur Organspende rechtsverbindlich digital zu dokumentieren. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos und kann jederzeit geändert oder widerrufen werden.