Zoos verstärken Artenschutz
Erfurt (epd).

Die Zoologischen Gärten in Deutschland beabsichtigen, enger bei der Rettung bedrohter Tierarten zusammenzuarbeiten. Es gebe derzeit weltweit 192 Arten, die nur noch in menschlicher Obhut überleben könnten, sagte Dag Encke vom Tiergarten Nürnberg am Freitag in Erfurt. In Deutschland müssten etwa dringend mehr Feldhamster und Feuersalamander in Zoos gezüchtet und auf ihre Auswilderung vorbereitet werden.

Encke unterstrich als Präsident des Verbands der Zoologischen Gärten in Deutschland die unverzichtbare Rolle der Tierparks für den Artenschutz. Hier gebe es die Expertise für Haltung und Vermehrung bedrohter Spezies. „Wir sind der Zeitpuffer für langsame Entscheidungen in der Politik“, sagte Encke.

Salamander von Hautpilz bedroht

Laut Tobias Kohl von der Stiftung Artenschutz hat sich die Konferenz der Zoologischen Gärten in Erfurt am Donnerstag und Freitag darüber verständigt, welche Arten verstärkt gezüchtet werden sollen und welche Forschungen als Grundlage für künftige Auswilderungen jetzt notwendig sind. So seien etwa Feuersalamander aufgrund des Auftretens eines aggressiven Hautpilzes vom Aussterben bedroht. Es müssten Habitate gefunden werden, in denen die Pilze noch nicht eingeschleppt wurden und Züchtungen angeschoben werden, die die Tiere resistenter gegen den Pilz machen könnten.

Im Netzwerk der zoologischen Artenschutzprogramme arbeiten 71 Einrichtungen mit. Es sollen laut Verband aber verstärkt auch private Experten in Rettungsprogramme eingebunden werden.