Bislang 9.461 Thüringer Bürgerinnen und Bürger haben in diesem Jahr einen Antrag auf den sogenannten Reparaturbonus gestellt. Der Landeszuschuss habe sich als wichtiger Baustein erwiesen, um das Reparieren von Geräten attraktiver zu machen, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale Thüringen, Ralph Walther, am Montag in Erfurt. Auch angesichts der hohen Nachfrage sei die geplante Streichung des Programms im Landeshaushalt für 2026 und 2027 das falsche Signal.
Der 2021 in Thüringen eingeführte Bonus kann laut Walther einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Nachhaltigkeit im Alltag der Thüringerinnen und Thüringer zu verankern. Angesichts der angespannten Thüringer Haushaltslage könne der Reparaturbonus in der Priorität nicht ganz oben stehen, sagte er. Dennoch sei es das falsche Signal, das effektive Programm jetzt aufzugeben, warnte er.
390 Tonnen Elektroschrott vermieden
Der Reparaturbonus erstattet die Hälfte der Reparaturkosten für Haushaltsgeräte und ist auf maximal 100 Euro pro Person und Jahr begrenzt. Die Auszahlung übernimmt die Verbraucherzentrale Thüringen. In diesem Jahr stellt der Freistaat hierfür letztmalig 800.000 Euro für das Programm bereit.
Die Effekte der Förderung hat das in Berlin ansässige Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in einer Studie bestätigt. Demnach gab ein Drittel der Befragten an, sie hätten die Reparatur ohne den Bonus nicht durchführen lassen. Die geförderten Reparaturen vermieden in Thüringen zwischen 2021 und 2023 insgesamt 390 Tonnen Elektroschrott.