Werra-Auen im Kaligebiet werden saniert
Erfurt, Treffurt (epd).

Thüringens Umweltminister Tilo Kummer (BSW) sieht durch den Kalibergbau weiterhin ökologische Belastungen für die Werra entlang der thüringisch-hessischen Grenze. Verpressungen des Salzabwassers in den Untergrund sowie Abwässer der Kalihalden auf hessischer Seite beeinträchtigten den Fluss bis heute, sagte er am Montag bei Treffurt. Gemeinsam mit Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) informierte er sich dort über die Startphase eines Programms zur Sanierung der Flussauen in der Region.

Das Projekt „Blaues Band trifft Grünes Band“ ist das erste Vorhaben an der Werra und in Thüringen, das im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms Auen bewilligt wurde. Es umfasst 27,5 Hektar der Werraauen entlang einer Strecke von rund zehn Kilometern, inmitten des länderübergreifenden Biotopverbunds „Grünes Band“ an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Das Gesamtbudget von 3,2 Millionen Euro steht bis 2030 zur Verfügung.

Naturnahe Auen beheimaten den Angaben zufolge zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen und können vor Hochwasser schützen. Durch die zunehmend längeren Trockenperioden seien naturnahe Gewässer und die sie umgebenden Landschaften allerdings in ihrem Bestand gefährdet.

Bundesumweltminister Schneider erklärte, Natur überwinde Grenzen und Naturschutz sei vor allem grenzüberschreitend erfolgreich. Mit diesem Vorhaben könnten naturnahe Auen und neue Auengewässer entstehen. Das sei wichtig für die Artenvielfalt und helfe als Wasserspeicher sowohl bei extremer Trockenheit als auch bei Überschwemmungen.