Der Bund für Umwelt und Naturschutz Sachsen (BUND) fordert einen Stopp der regelmäßigen Fahrrinnenvertiefung der Elbe südlich von Hamburg. Die Wasserstraße werde kaum genutzt, teilte der Umweltverband am Donnerstag in Dresden mit. „In Zeiten klammer öffentlicher Kassen“ müssten Steuermittel dort eingesetzt werden, wo es sinnvoll sei.
Der Landesvorsitzende des BUND, Felix Ekardt, sagte, die bisher als Wasserstraße kaum nachgefragte Elbe werde durch den Klimawandel für die Schifffahrt absehbar untauglich. Trotz erheblicher Baumaßnahmen zur Freihaltung der Elb-Fahrrinne auf wenigstens 140 Zentimeter habe sich die Schiffbarkeit zuletzt verschlechtert. Der Fluss führe weniger Wasser mit sich. In vielen Abschnitten der Elbe liege die Fahrrinnentiefe weiterhin unter einem Meter.
Die fortwährende Einengung der Elbe erhöht laut BUND zudem die Fließgeschwindigkeit und führt zu einer tiefgreifenden Erosion der Flusssohle. Dadurch wirke die Elbe zunehmend wie ein riesiger Entwässerungskanal, der der Aue und der Landschaft das lebensnotwendige Wasser entziehe. Die Aue trockne aus und der Landwirtschaft fehle das Wasser. Statt die Elbe weiter einzuengen, sei es dringend notwendig, die Erosion am Grund des Flusses zu stoppen. Hochwasser-, Klima- und Biodiversitätsschutz bräuchten den Wasserrückhalt in den Flussauen, sagte Ekardt.
Als Wasserstraße des Bundes trägt das Bundesverkehrsministerium die Verantwortung für die Nutzung des Flusses als Schifffahrtsweg. Die Verwaltung des Abschnitts auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt liegt beim bundeseigenen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe.