Kohleausstieg: Mehrheit der Bevölkerung für Strukturwandel
Dresden (epd).

Die Bevölkerung in den beiden sächsischen Braunkohlerevieren lehnt laut einer aktuellen Studie einen vorgezogenen Kohleausstieg mehrheitlich ab. Dennoch befürworten 44 Prozent der Lausitzerinnen und Lausitzer und 47 Prozent der Befragten im Mitteldeutschen Revier die Energiewende, teilte die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung am Montag in Dresden mit. Die Mehrheit der Menschen in beiden Revieren erachte zudem einen tiefgreifenden Strukturwandel als notwendig.

In der Lausitz betrage dieser Anteil aktuell 69 Prozent, im Mitteldeutschen Revier 60 Prozent. Der Zustimmungswert liege auf dem höchsten bisher gemessenen Niveau seit 2020, hieß es. Laut Gesetz soll der Kohleausstieg schrittweise bis spätestens 2038 erfolgt sein. Diskutiert wird aus Gründen des Klimaschutzes und der Wirtschaftlichkeit unter anderem von Umweltverbänden ein früherer Ausstieg bis 2030.

Generell lasse sich feststellen, dass die Stimmung in den Revieren im Vergleich zu den Vorjahren weitestgehend stabil bleibt. Die repräsentative, länderübergreifende Bevölkerungsstudie ist ein Projekt der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung sowie weiteren Partnern.

Im Mitteldeutschen Revier stimmten 83 Prozent der Befragten dem Ausbau der Solarenergie zu, dahinter folgen als Energieträger Erdwärme (77 Prozent), Bioenergie (71 Prozent) und grüner Wasserstoff (65 Prozent) sowie die Windenergie (64 Prozent). In der Lausitz sind die Befürworter des Ausbaus der erneuerbaren Energien ebenfalls in der Mehrheit, die Zustimmungswerte seien allerdings geringfügig niedriger.