Der Waldbrand in der sächsischen Gohrischheide an der Landesgrenze zu Brandenburg breitet sich weiter aus. Mehr als 200 Hektar des Naturschutzgebietes seien von dem Feuer betroffen, teilte der Landkreis Meißen am Donnerstag mit. Rund 500 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerk und andere Hilfsorganisationen seien in sechs Einsatzabschnitten aktiv. Der Brand war am Dienstag ausgebrochen. Auch Flächen in Brandenburg seien betroffen.
Der Landkreis Meißen habe die Großschadenslage ausgerufen, hieß es. Wegen alter Munition im Boden sei der Einsatz gefährlich. Es bestehe Explosionsgefahr, hieß es. Ein Erkundungshubschrauber sei über der Gohrischheide im Einsatz.
Brandherde sind laut Landratsamt in der Nähe von Jacobsthal und Neudorf (Gemeinde Zeithain) sowie Heidehäuser und Lichtensee (beide Ortsteile der Gemeinde Wülknitz). Der Ortsteil Heidehäuser sei am Mittwochabend aus Sicherheitsgründen evakuiert worden.
Bewohnerinnen und Bewohner der Behindertenwohnstätte seien in Glaubitz untergebracht worden, Schwerstpflegebedürftige in umliegenden Krankenhäusern. Die Evakuierung von weiteren Ortsteilen werde vorbereitet, hieß es. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wollte sich am Nachmittag vor Ort zur aktuellen Lage informieren.
Die Gohrischheide bei Zeithain ist Teil eines 2.800 Hektar Naturschutzgebietes im Landkreis Meißen. Das Areal ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz, der 1874 eingerichtet und nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1992 von der Sowjetarmee genutzt wurde.