Ein regionales Klimageld zur Kompensation höherer CO2-Preise würde einer Studie zufolge zwar Haushalte auf dem Land entlasten, in Städten aber mehr Haushalte belasten. Der Anteil der stark belasteten einkommensschwachen Haushalte würde in ländlichen Regionen um 1,5 Prozentpunkte sinken, in den Metropolen allerdings zugleich steigen, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) am Mittwoch mit.
Durch den Übergang vom nationalen Brennstoffemissionshandel in den europäischen Emissionshandel im Jahr 2027 könnten sich die CO2-Preise dem DIW Berlin zufolge mehr als verdoppeln. Das werde laut DIW Berlin vor allem einkommensschwache Haushalte belasten.
In der Studie wurde demnach bei einem CO2-Preis von 160 Euro pro Tonne ein einheitliches Pro-Kopf-Klimageld von 360 Euro im Jahr simuliert. Dadurch zeigte sich, dass die höchsten Belastungen in ländlichen Regionen auftraten, da etwa die Wege zum Arbeitsplatz länger sind und kaum öffentlicher Nahverkehr verfügbar ist.
Die Studie simulierte daher ein regional differenziertes Klimageld. Dadurch würde der Anteil der stark belasteten einkommensschwachen Haushalte auf dem Land von 15,2 auf 13,7 Prozent sinken. Da dieser Anteil in den Metropolen allerdings zugleich von 9,2 auf 11,7 Prozent steigt, ergebe sich unterm Strich kein sozialpolitischer Vorteil, erklärte DIW-Studienautor Stefan Bach.
Um die Auswirkungen für diese Haushalte abzufedern, hatte die vorherige Bundesregierung ein Klimageld auf den Weg gebracht, das aber von der neuen Bundesregierung nicht mehr vorgesehen ist.