Berater sollen für den Biberschutz werben
Jena (epd).

Der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) hat ein Projekt zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements im Biberschutz gestartet. Ziel sei, in ganz Thüringen dazu zu motivieren, den Biberschutz fortzuführen und zu verstetigen, teilte ein Sprecher des Umweltverbandes am Montag in Jena mit. Angesichts zunehmender Trockenheit seien die ökologischen Leistungen des Großnagers nicht nur für die Biodiversität von großer Bedeutung, sondern auch für das Wohl der Menschen

Studien zeigen laut Nabu, dass die Artenvielfalt in den Flüssen und der sie umgebenden Landschaft von den Lebensweisen des Bibers profitiert. Zu den Nutznießern zählten beispielsweise Insekten- und Fledermausarten, Amphibien, Reptilien, Fische sowie Vögel, darunter die selten gewordenen Arten von Schwarzstorch und Eisvogel, hieß es.

Nabu-Projektkoordinatorin Claudia Chladek wies darauf hin, dass Biber einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz leisteten. Untersuchungen belegten, dass sich Hochwässer durch Biberdämme in ihrer Intensität deutlich verringern, betonte sie. Das Wasser verweile länger in der Landschaft und die Grundwasservorräte füllten sich durch den Rückstau auf.

Derzeit sind laut Nabu 80 Prozent der Gewässer in Thüringen in keinem guten Zustand. Biber könnten dazu beitragen, die Strukturen in und an den Gewässern zu verbessern, wenn ihnen Raum zum Leben gegeben werde, hieß es. In Thüringen gab es den Angaben zufolge mehr als 400 Jahre lang keine Biber mehr. Erst 2007 seien sie wieder zurückgekehrt und breiteten sich seitdem stetig im Bundesland aus.