Trotz Neueinstellungen fehlen Lehrer in Thüringen
Erfurt (epd).

Thüringen hat in den zurückliegenden zwölf Monaten 1.358 neue Lehrer eingestellt. Demgegenüber seien nur 836 Lehrerinnen und Lehrer aus dem aktiven Schuldienst ausgeschieden, teile Bildungsminister Christian Tischner (CDU) am Mittwoch in Erfurt mit. Vor allem die gezielten Gespräche mit älteren Pädagogen, auf einen früheren Ruhestand zu verzichten, hätten zur Entspannung der Situation beigetragen. Gerade im Grundschulbereich habe sich die Situation zuletzt entspannt.

Für das Schuljahr 2025/26 konnten laut Tischner zudem 690 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter gewonnen werden. Sie sollen erstmals die Möglichkeit erhalten, neben ihrem Referendariat zusätzliche Stunden in den Klassen zu unterrichten. Das biete die Möglichkeit, zusätzliches Geld zu verdienen und gleichzeitig mitzuhelfen, den Unterrichtsausfall zu reduzieren. Dennoch bleiben laut Tischner derzeit 573 Lehrerstellen unbesetzt.

Knapp ein Drittel der neu eingestellten Lehrkräfte sind Tischner zufolge Seiteneinsteiger. Es sei geplant, zum Schuljahresstart die Qualifizierungsmaßnahmen neu zu strukturieren und insbesondere um einen dreimonatigen Vorkurs zu erweitern. Seiteneinsteiger sollen nicht mehr ins kalte Wasser geworfen werden, sagte Tischner. Ziel dieser Maßnahme seien die Verringerung der Abbrecherquoten, besserer Unterricht und eine Stärkung der Bildungsqualität.

In Thüringen beginnt am Montag das neue Schuljahr für 261.226 Schülerinnen und Schüler. 18.310 Abc-Schützen erwartet bereits am Samstag ihre feierliche Schuleinführung.