Thüringens Förderschulen kämpfen mit einem Mangel an angehenden Lehrkräften. Die Neueinstellung von Fachkräften im Freistaat gestalte sich problematisch, sagte Bildungsminister Christian Tischner (CDU) am Mittwoch in Erfurt. Der Grund hierfür liege in der geplanten Abwicklung dieser Schulform durch die rot-rot-grüne Vorgängerregierung im Freistaat.
Die im September 2024 ins Amt gekommene Koalition von CDU, BSW und SPD habe sich dagegen zur Aufgabe gemacht, Förderschulen zu erhalten. Laut Tischner haben sich zwischenzeitlich jedoch viele angehende Förderschullehrer für ein Studium beziehungsweise einen Berufsstart außerhalb Thüringens entschieden. Dieses Personal fehle nun.
Tischners Angaben zufolge hat sein Haus in den vergangenen Monaten einen Schwerpunkt auf die Einstellung von sonderpädagogischen Fachkräften für die Förderschulen gelegt. Auch soll Grundschullehrerinnen und -lehrern die Möglichkeit eingeräumt werden, sich für den Einsatz an Förderschulen zu qualifizieren.
Zudem führt das Land laut Tischner Gespräche mit den Thüringer Hochschulen, das Programm des dualen Studiums für den Förderschulbereich auszuweiten. Hierbei werden Studierende vom Freistaat bereits während des Studiums finanziell unterstützt, wenn sie sich im Anschluss verpflichten, in den Thüringer Schuldienst einzutreten.
Derzeit existieren thüringenweit insgesamt 72 Förderschulen, davon befinden sich 50 in staatlicher Trägerschaft. Diese Schulen decken verschiedene Förderschwerpunkte ab, darunter Sehen und Hören sowie die körperliche, motorische, soziale und geistige Entwicklung.