Sachsens Diakonie sorgt sich um Kinder und Jugendliche wegen möglicher psychischen Folgen der Corona-Pandemie. Die Erfahrungen und Belastungen junger Menschen während Pandemie „müssen endlich vorrangig berücksichtigt und gehört werden“, erklärte Diakoniechef Dietrich Bauer am Montag in Radebeul bei Dresden. Dies gehöre zur politischen Aufarbeitung.
Angesichts der aktuellen Arbeit der Enquete-Kommission „Pandemie“ im sächsischen Landtag fordert die Diakonie, „die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärker in den Blick politischer Entscheidungen zu rücken“. Die Erfahrungen der heranwachsenden Generation seien entscheidend für die Lehren, die aus der Pandemie gezogen werden und auch für die Weiterentwicklung von Strukturen.
„Viele Kinder und Jugendliche leiden bis heute unter Angstzuständen, Depressionen und Isolation“, hieß es. Sie hätten „wertvolle Lernzeit verloren“, was ihre Bildungschancen zum Teil nachhaltig beeinträchtige. Seit 2023 arbeitet eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Fachleuten der Diakonie Sachsen sowie aus Wissenschaft und Politik an der Aufarbeitung der Pandemiefolgen für Kinder und Jugendliche.
Ausgangspunkt waren laut Diakonie zahlreiche Berichte aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit und der Jugendsozialarbeit, die einen deutlichen Anstieg psychischer Erkrankungen und sozial-emotionaler Auffälligkeiten verzeichneten. Es gelte daher, psychosoziale Unterstützung, Bildungsförderung und soziale Teilhabe systematisch zu stärken, hieß es.