Bund und Land unterstützen die Sanierung des Lindenau-Museums im thüringischen Altenburg mit insgesamt 48 Millionen Euro. Das Haus sei ein kultureller Anker für Altenburg und eine identitätsstiftende Einrichtung für die Region, erklärte die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Elisabeth Kaiser (SPD), am Dienstag bei der Übergabe des Fördermittelbescheides vor Ort. Gerade in Regionen, in denen Menschen das Gefühl haben, abgehängt zu sein, sei es wichtig, solche Kulturprojekte auch finanziell zu unterstützen.
Kaiser betonte, das Haus habe auch während der langen Schließung seit 2020 sein Engagement und seine Leistungsfähigkeit bewiesen. Es habe in Ausweichquartieren und auch digital weitergearbeitet.
Wiedereröffnung für 2029 geplant
Trotz der erst jetzt bewilligten Förderung laufen Planungs- und Abrissarbeiten an dem Haus bereits seit mehreren Jahren. Der eigentliche Baubeginn wurde jedoch zuletzt wegen des fehlenden Bescheids mehrfach verschoben. Spätestens zum 250. Geburtstag des Museumsgründers Bernhard August von Lindenau (1779-1854) am 11. Juni 2029 soll das Museum wieder öffnen.
Die Sanierung des Hauses mit Fördermitteln zu unterstützen, wurde von Bund und Land bereits 2018 beschlossen. Die Wiedereröffnung sollte ursprünglich schon 2023 erfolgen. Doch Verzögerungen aufgrund von Debatten um Art und Umfang der Sanierung sowie umfangreiche statische Sicherungen des historischen Gebäudes aus den 1870er Jahren führten zu der inzwischen bereits fünf Jahre währenden Schließung des Hauses. Zwischenzeitlich wurden immer wieder Arbeiten durch den Landkreis aus eigenen Haushaltsmitteln beauftragt.
Einzigartiger Ort der Bildung
Thüringens Kulturstaatssekretär Steffen Teichert (parteilos) zeigte sich eigenen Worten zufolge erfreut, dass die Grundsanierung nun endlich begonnen werden könne. Er betonte, das Museum stehe schon mit der Person seines Gründers Bernhard August von Lindenau sinnbildlich für die kulturelle Identität Thüringens. Der heutige Freistaat verfüge über zahlreiche Orte, die sich mit Weimar und Gotha messen könnten. Das Museum verfüge nicht nur über einzigartige Sammlungen, sondern werde mit der Sanierung wieder stärker zu einem Ort der Bildung weiterentwickelt.
Das Lindenau-Museum Altenburg beherbergt unter anderem eine weltweit bedeutende Sammlung früher italienischer Tafelmalerei des 13. bis 16. Jahrhunderts sowie antike Keramiken, Gipsabgüsse und eine Kunstbibliothek. Die von Bernhard August von Lindenau gestifteten Sammlungen sind seit 1848 öffentlich zugänglich. Dem Museum ist, deutschlandweit einzigartig, eine Kunstschule angegliedert. Sie steht in der Tradition der von Lindenau gegründeten Kunst- und Gewerbeschule, in der Künstlerinnen und Künstler interessierte und begabte Kinder und Jugendliche an die Kunst heranführen sollten.