Das Lindenau-Museum Altenburg zeigt von Sonntag an Werke des Berliner Fotografen und Aktionskünstlers Dieter Appelt. Die bis zum 2. November laufende Sonderausstellung im Residenzschloss Altenburg gibt einen umfassenden Einblick in Appelts Lebenswerk, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Der 90-Jährige ist Träger des diesjährigen, mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Gerhard-Altenbourg-Preises des Museums.
Gezeigt werden laut Museum unter anderem bekannte Fotoserien Appelts wie „Augenturm“ und „Waldrandabhörung“. Seine ebenfalls gezeigte Zeichnungsreihe „Partituren“ erinnere in Bildsprache, Detailversessenheit und der Fragilität des Dargestellten stark an das Werk Gerhard Altenbourgs (1926-1989) als Namensgeber des Preises. Ergänzt werde die Schau durch dreidimensionale Objekte, die in enger Verbindung zu Appelts zeichnerischem Werk stehen.
Die Preisjury nannte Appelt in ihrer Begründung eine zeitlose Stimme im europäischen Kunstschaffen, die bislang eher in Frankreich oder in den USA gehört worden sei. Mit Preis und Ausstellung solle ihm auch hierzulande eine Bühne gegeben werden.
Der 1935 im brandenburgischen Niemegk geborene Appelt studierte von 1954 bis 1958 Gesang in Berlin und Leipzig. Anschließend absolvierte er ein Studium der Fotografie in Berlin. Der zweimalige Biennale-Teilnhemer von Venedig wirkte von 1982 bis 2000 als Professor für Fotografie an der Hochschule der Künste in Berlin.
Der Gerhard Altenbourg-Preis zählt zu den wichtigsten Kunstpreisen Mitteldeutschlands. Er wird seit 1998 im Zweijahresrhythmus vergeben.