Chemnitzer Uraufführung "Tango Pur"
Chemnitz (epd).

In Europas Kulturhauptstadt Chemnitz kommt am Dienstag das Chor- und Orchesterwerk „Tango Pur“ zur Uraufführung. Komponiert und arrangiert hat es der Leipziger Universitätsmusikdirektor David Timm, der die Open-Air-Aufführung auch leiten wird. Wie die Sächsische Mozart-Gesellschaft als Mitveranstalter am Montag in Chemnitz mitteilte, erklingen bei dem Konzert außerdem Werke der argentinischen Komponisten Astor Piazolla (1921-1992) und Luis Bacalov (1933-2017) sowie von dem US-Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein (1918-1990).

In dem Auftragswerk „Tango Pur“ wird den Angaben zufolge die Geschichte des Akkordeon-ähnlichen Instrumentes Concertina erzählt und wie sich lateinamerikanische Folklore mit den Liedern und Tänzen von Einwanderern aus Polen, Deutschland, Italien, Spanien, Irland und Portugal in Buenos Aires zum Tango Argentino verwoben hat.

Die Concertina wurde den Angaben zufolge erstmals 1834 in Chemnitz von Carl Friedrich Uhlig (1789-1874) konzipiert. Sie galt als das „Klavier des kleinen Mannes“. Sächsische Instrumentenbauer entwickelten das Instrument weiter und waren am Bau des Bandoneons beteiligt, das zum zentralen Instrument der Tangomusik wurde. Sie exportierten das Bandoneon in die ganze Welt. Der Tango Argentino wurde 2009 als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt.

Die Aufführung „Tango Pur“ findet im Rahmen der „Europäischen Sommerphilharmonie und -chor 2025“ statt. Rund 150 Musikerinnen und Musiker unter anderem aus der Tschechischen Republik, Polen, Rumänien, der Ukraine und Italien sind beteiligt. Am Bandoneon ist Jürgen Karthe zu erleben.