Stift Marienfließ: Leitung macht Weg frei für neue Gemeinschaft
Marienfließ (epd).

Die Leitung des Evangelischen Stifts Marienfließ in der Prignitz setzt auf einen Neustart für die dort bislang existierende geistliche Gemeinschaft. Das Stiftskapitel habe die bisherigen Gemeinschaftsmitglieder des „Quellort Marienfließ“ aufgefordert, „die dringend anstehenden Fragen zum Selbstverständnis und zu den Regularien der Gemeinschaft zu klären“, sagte die leitende Stiftamtfrau Eva-Maria Menard am Mittwoch in Marienfließ. Menard ist zugleich Superintendentin im Kirchenkreis Prignitz.

Dem Stiftskapitel als Leitung der kirchlichen Stiftung müsse eine „schriftlich fixierte Ordnung“ vorgelegt werden, „um die Revitalisierung der Gemeinschaft zu ermöglichen“, heißt es in einer Erklärung auf der Internetseite vom Stift Marienfließ.

Die seit 2020 existierende geistliche Gemeinschaft, auch Konvent genannt, hatte sich im Sommer nach Konflikten in der knapp 30 Menschen umfassenden Gruppe zunächst aufgelöst. Hintergrund war der Zuzug eines AfD-Funktionärs aus Niedersachsen und dessen Familie.

Der Prior der Gemeinschaft, Pfarrer Helmut Kautz, bedauerte, dass er weder Konvent noch Stiftskapitel über das politische Engagement des Betreffenden vor dessen Einzug informiert habe. Dadurch sei Vertrauen in die Leitung der Gemeinschaft verloren gegangen.

Menard sagte, Amt und Mandat in der AfD seien nicht vereinbar mit der Mitgliedschaft in der Gemeinschaft. Die als AfD-Fraktionsvorsitzender in einem niedersächsischen Kreistag engagierte Person habe nach Aufforderung durch das Stiftskapitel die Gemeinschaft verlassen und sei aus dem Mietvertrag ausgetreten.