Mit Blick auf die erwarteten Hitzetage hat das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland die Gemeinden aufgerufen, die Kirchengebäude zu öffnen. Kirchen seien oft die auf natürliche Weise kühlsten Orte in Stadt und Land, erklärte Kirchenamtspräsident Jan Lemke am Montag in Erfurt. Wenn es um die Gesundheit der Menschen gehe, sei jeder in der Pflicht zu helfen. Hitzewellen dürften nicht wie im vergangenen Sommer erneut zum Tod von Menschen führen.
Der Landeskirchenrat hatte sich bereits wiederholt dafür ausgesprochen, mehr Kirchen verlässlich zu öffnen. 2015 startete die mitteldeutsche Kirche die Initiative „Offene Kirchen“. Bis dahin waren den Angaben zufolge nur drei Prozent der rund 4.000 Kirchen und Kapellen auf dem Gebiet der Landeskirche verlässlich geöffnet. Zwölf Prozent wurden auf Wunsch aufgeschlossen. Aktuell geht das Landeskirchenamt von 30 Prozent geöffneten Kirchen aus.
Der Klimawandel und die damit einhergehende globale Erwärmung hätten eine Zunahme extremer Wetterereignisse wie Hitzeperioden zur Folge, betonte die Kirchenbehörde. Hitzewellen hätten in den vergangenen Jahren zu einer Zunahme von Todesfällen und Gesundheitsproblemen wie Dehydrierung, Hitzschlag und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geführt. Um die Gesundheit der Menschen zu schützen, müssten Präventionsmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen initiiert werden.