Friedensschilder kehren in die Herderkirche zurück
Weimar (epd).

Die Grablege der Weimarer Herzöge wird nach rund 80 Jahren wieder vervollständigt. Am Sonntag sollen vier historische Friedensschilder aus dem 17. Jahrhundert nach ihrer Restaurierung in die Herderkirche zurückkehren, sagte Superintendent Henrich Herbst dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kosten für die Aufarbeitung von rund 60.000 Euro seien größtenteils über Spenden eingeworben worden.

Die Friedensschilder stammen den Angaben zufolge aus dem Jahre 1650. Sie seien anlässlich des großen Friedensfestes zum Ende des Dreißigjährigen Krieges in einer Prozession der Weimarer Bevölkerung vom Schloss in die Kirche getragen und dort aufgestellt worden. Bis zum Zweiten Weltkrieg seien die Metalltafeln ein wesentlicher Bestandteil des Ensembles der fürstlichen Grablege für die Regenten aus dem Haus Sachsen-Weimar gewesen.

Spendensammlung vor drei Jahren gestartet

Seit der kriegsbedingten Zerstörung der Herderkirche am 9. Februar 1945 befanden sich die auf langen Stangen befestigten und mit frommen Sprüchen verzierten Schilder laut Superintendent Herbst im Depot der evangelischen Kirchengemeinde Weimar. Ihr Zustand sei restaurierungsbedürftig gewesen, weswegen Weimars Bürgerschaft vor drei Jahren aufgerufen worden sei, für das Friedensdenkmal zu spenden.

Die Rückkehr der Metalltafeln im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes fällt mit der Eröffnung der diesjährigen Friedensdekade im Kirchenkreis Weimar zusammen. „Im Gottesdienst erinnern wir nicht nur an das Friedensfest im Jahr 1650, sondern beten auch für Frieden und Gerechtigkeit heute“, sagte Herbst.