Umfrage: Gefängnisse in Deutschland an der Belastungsgrenze
Berlin (epd).

Die Gefängnisse in Deutschland sind einer Umfrage des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“ (RND) zufolge in einigen Bundesländern bis an die Kapazitätsgrenzen belegt. Teilweise seien diese sogar schon überschritten, berichtete das RND am Sonntag. Bundesweit seien 60.391 von insgesamt 70.279 Haftplätzen belegt. Das entspreche einer durchschnittlichen Gesamtauslastung von etwa 86 Prozent. Das RND hatte vom 24. Juni bis 22. Juli alle 16 Justizministerien der Bundesländer befragt.

Rheinland-Pfalz und Bremen erreichen demnach eine fast hundertprozentige Auslastung. In den ostdeutschen Bundesländern, von denen Daten vorliegen, und in Berlin, liegen die Zahlen niedriger. In der Hauptstadt seien rund 82 Prozent der verfügbaren Plätze belegt. Die Länder Mecklenburg-Vorpommern (79,6 Prozent), Sachsen (78,6 Prozent) und Brandenburg (77,8 Prozent) besitzen noch etwas mehr freie Plätze.

Während der Corona-Pandemie war die Zahl der Gefängnisinsassen rapide gesunken. Im März 2022 waren laut Statistischem Bundesamt 55.890 Menschen in Deutschland inhaftiert. Seit 2023 steigt diese Zahl wieder.