Prozess wegen Polizeigewalt
Berlin (epd).

Wegen Polizeigewalt am Berliner Alexanderplatz müssen sich vier Männer im Alter von 28 bis 37 Jahren unter anderem wegen Körperverletzung im Amt vor Gericht verantworten. Ihnen wird nach Gerichtsangaben vorgeworfen, vor vier Jahren in der Nacht zum 16. Juli 2021 einen anderen Mann misshandelt und anschließend zu Unrecht ein Ermittlungsverfahren gegen den Geschädigten eingeleitet zu haben. Der Prozess beginnt am Montag vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten. (AZ: 233 Ls 1006/24)

Der 37-jährige Hauptangeklagte Abdullah I. hat den Angaben zufolge den Polizeidienst inzwischen verlassen. Er soll in der Tatnacht zunächst dem Geschädigten die Tür der Polizeiwache geöffnet und ihm später grundlos gegen den Kopf geschlagen haben. Schließlich soll er mehrfach mit der Faust auf den am Boden liegenden Mann eingeschlagen haben. Dieser habe kurzzeitig das Bewusstsein verloren und erhebliche Schmerzen erlitten. Den drei anderen Angeklagten Maximilian S., Müslüm K. und Amos E. wird eine Beteiligung an den Gewalttaten vorgeworfen.

Laut Staatsanwaltschaft hatte der Geschädigte seinerzeit die Polizeiwache wegen des Verlusts seines Geldbeutels aufgesucht. Nach den Gewalttaten hätten die vier Polizisten beschlossen zu behaupten, der Mann habe ein Feuerzeug und ein Mobiltelefon nach ihnen geworfen, um ein Ermittlungsverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte einzuleiten. Sie sollen ihn demnach auch festgehalten und gefesselt sowie ohne Rechtsgrundlage oder Einwilligung eine Blutentnahme für einen Alkoholtest veranlasst haben.