In Berlin gibt es nun sieben vom Sozialsenat geförderte Fachberatungsstellen gegen häusliche Gewalt. Die jüngste Fachberatungsstelle sei am Freitag von der Ehefrau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, und Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) im Bezirk Marzahn-Hellersdorf der Öffentlichkeit übergeben worden, teilte die Senatsverwaltung mit. Der Standort sei besonders wichtig, weil es im Bezirk seit langer Zeit überdurchschnittlich viele Fälle geschlechtsspezifischer Gewalt gebe. Frauen dort bräuchten besonders viel Unterstützung.
Kiziltepe betonte, die Fachberatungsstelle biete neben Beratung in Fällen von häuslicher Gewalt auch Unterstützung bei Cyberstalking und digitaler Gewalt. Angesichts der zunehmenden Gewalt im digitalen Raum und der wachsenden Zahl betroffener Frauen, die online kontrolliert, überwacht oder bedroht würden, sei dies „ein dringend notwendiger Schritt“.
Büdenbender erklärte, digitale Gewalt sei „ein Gefängnis, aus dem Frauen nicht ausbrechen können“. Zugleich seien alle Formen der digitalen Gewalt eine immense Belastung für die Frauen, „die sie im übertragenen Sinne bewegungsunfähig macht“. Es sei das große Verdienst der Mitarbeiterinnen des Frauenzentrums Matilde, sich dieses besonderen Themas der Gewalt gegen Frauen anzunehmen. Dort ist auch die Fachberatungsstelle angesiedelt.
Das Frauenzentrum Matilde ist den Angaben zufolge seit mehr als 35 Jahren eine verlässliche Anlaufstelle für Frauen im Bezirk und das erste feministische Zentrum in Marzahn-Hellersdorf. Der Verein biete seit 1994 auch Zufluchtswohnungen an, hieß es.