Kritik an AfD-Veranstaltung in früherem Kloster
Brandenburg, Havel (epd).

Gegen eine AfD-Wahlkampfveranstaltung im früheren Dominikanerkloster St. Pauli in Brandenburg an der Havel sind Proteste angekündigt. Eine Demonstration dagegen soll am Samstag am Hauptbahnhof der Stadt starten, heißt es in einem Aufruf im Internet. Zu der AfD-Veranstaltung zur anstehenden Oberbürgermeisterwahl wird nach Parteiangaben auch der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla erwartet. Die AfD ist in Brandenburg als gesichert rechtsextrem eingestuft.

Der evangelische Kirchenkreis Mittelmark Brandenburg hatte die AfD-Veranstaltung in der früheren Kirche scharf kritisiert. Es sei mit der Würde des in Gestalt und Namen weiter als Kirche wahrgenommenen Bauwerks „nicht vereinbar, wenn dort rechtsextreme politische Positionen vertreten werden“, die die von der Verfassung geschützte Menschenwürde verletzen, heißt es in einer im Internet verbreiteten Erklärung.

„Wir teilen als evangelische Kirche nicht das Menschenbild von Parteien und politischen Gruppierungen, die diese universalen Menschenrechte und die für alle geltende Würde nur Angehörigen einer eng gefassten Volksgruppe zubilligen wollen“, heißt es in der Erklärung des Kirchenkreises: „Wir halten es mit der Würde des Pauliklosters für unvereinbar, wenn an diesem besonderen Ort der Kirchengeschichte politische Positionen vertreten werden, die dem Evangelium und der versöhnenden Botschaft von Jesus Christus diametral entgegenstehen.“

Das Paulikloster ist Sitz des Archäologischen Landesmuseums und wird von der Stadt für Veranstaltungen genutzt. Die Oberbürgermeisterwahl findet am 9. November statt.