Die Bundesschülerkonferenz hat Überlegungen von Bildungsministerin Karin Prien (CDU), eine Migrationsobergrenze an Schulen einzuführen, zurückgewiesen. Ein solcher Vorschlag führe zur strukturellen Verfestigung von Rassismus an Schulen, erklärte die Bundesschülerkonferenz am Montag in Berlin. Der Vorschlag der Bundesbildungsministerin setze „ein gefährliches Signal“, dass nicht alle Kinder gleich willkommen seien.
„Schulen müssen Orte der Teilhabe sein, nicht der Ausgrenzung“, hieß es. Die Bundesschülerkonferenz warf Prien vor, einen Migrationshintergrund mit geringerer schulischer Leistung gleichzusetzen. Dies sei eine „pauschale und problematische Verknüpfung“.
Die von Prien angeregten Deutsch-Eignungstests für vierjährige Kinder befürwortete die Bundesschülerkonferenz hingegen. Bei unzureichenden Ergebnissen müssten Fördermaßnahmen greifen, hieß es. Zudem wollten die Schüler, dass Kinder und Jugendliche, die nach Deutschland migrieren, sofort schulpflichtig werden sollen.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, hatte in der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag) ebenfalls Kritik erhoben: „Man darf nicht nur vom Migrationshintergrund ausgehen, sondern muss den Sprachstand eines Kindes zugrundelegen.“ Schließlich seien viele Kinder mit Migrationshintergrund in Deutschland geboren und behrerrschten die Sprache.
Bildungs- und Familienministerin Prien hatte jüngst eine Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund an Schulen als „ein denkbares Modell“ bezeichnet und dabei auf Erfahrungen aus dem Ausland verwiesen.