
An der niedersächsischen Nordseeküste beginnt erneut die Zählung der Seehunde aus der Luft. Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) habe ab Montag (16. Juni) insgesamt zehn Flüge über den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer organisiert, sagte eine Sprecherin am Mittwoch in Oldenburg. Die Aktion ist Teil des internationalen Seehundschutzabkommens und findet zur gleichen Zeit auch in Schleswig-Holstein, Dänemark und den Niederlanden statt, um den Bestand zu erfassen.
Die Flüge werden von Wissenschaftlern des Landesamts begleitet, welche sich Eindrücke über den Gesundheitszustand der Meeresbewohner verschaffen wollen. Bei Niedrigwasser starten zwei Kleinflugzeuge gleichzeitig, um das niedersächsische Küstengebiet in zwei etwa gleich großen Abschnitten abzusuchen. Die Anzahl und der Gesundheitszustand lassen laut dem Laves Rückschlüsse auf die Wasserqualität und auf den Fischbestand zu. Gestrandete Tiere werden in der Pathologie des Laves in Oldenburg untersucht.
Der Seehundbestand habe sich in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau stabilisiert, hieß es: 8.557 Tiere wurden im vergangenen Jahr insgesamt erfasst, im Jahr 2023 wurden 8.912 Tiere gezählt. Im vergangenen Jahr wurden außerdem 2.019 Jungtiere, im Jahr davor 2.195 Jungtiere gezählt. Der letzte Flug in diesem Jahr ist am 15. August geplant.
Schon seit 1958 wird der Bestand in Niedersachsen systematisch erfasst: Bis 1972 wurde von Schiffen aus gezählt, seither aus Flugzeugen. Zu Beginn der Zählungen 1958 wurden 1.827 Tiere registriert.