Immer weniger Vögel in Gärten und Parks
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Immer weniger Vögel in Gärten und Parks
Hannover, Berlin (epd).

Bei der bundesweiten Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ am zweiten Mai-Wochenende sind im Schnitt nur noch 28,45 Vögel pro Garten gezählt worden. Das sei ein deutlicher Abfall zum Vorjahr, wo es noch knapp 30 waren, teilte der Naturschutzbund (Nabu) am Montag in Berlin mit. In Niedersachsen hatten sich mehr als 6.400 Menschen an der diesjährigen Zählung beteiligt und zusammen 135.000 Tiere gemeldet. Auf Platz eins der am häufigsten gesichteten Vögel in Niedersachsen landete - wie fast immer - der Haussperling, gefolgt von Star und Kohlmeise.

Insgesamt sinke die Zahl an Vogelbeobachtungen jedoch stetig, sagte Lamin Neffati vom Nabu Niedersachsen. Neben Krankheiten litten viele Vogelarten in den niedersächsischen Siedlungsgebieten unter Nahrungsmangel und extremen Wetterbedingungen. „Geht die biologische Vielfalt auf unseren Feldern, an Waldrändern oder in Gärten zurück, verlieren immer mehr Vögel ihre Lebensgrundlagen.“

Bei der Zählung standen laut Neffati besonders die Amseln im Fokus. Es bestehe der Verdacht, dass das in einigen Regionen im vergangenen Sommer wieder stark aufgetretene Usutu-Virus sich bei den Sichtungen bemerkbar machen könnte. Allein in Niedersachsen seien 27 Prozent weniger Amseln gesichtet worden als im Vorjahr. Eine Infektion mit dem tropischen Virus verlaufe bei Amseln häufig tödlich, was den Bruterfolg deutlich beeinflusse.

Bundesweit haben sich nach Angaben des Nabu mehr als 57.000 Menschen beteiligt. Gemeldet wurden Vögel aus mehr als 39.000 Gärten und Parks in ganz Deutschland.