Auf in die Ferien: Am besten nachts, am Montag und mit Ersatzbrille
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Auf in die Ferien: Am besten nachts, am Montag und mit Ersatzbrille
Fünf Tipps für den unbeschwerten Start in den Urlaub
Hannover (epd).

Ferienzeiten sind Reisezeiten. Zu einer unbeschwerten Erholung am Strand oder im Gebirge kann dabei schon eine gute Planung der Fahrten beitragen. Expertinnen und Experten geben fünf Tipps für einen guten Start in den Urlaub.

Wie meide ich Staus?

Wer in den Sommerferien mit dem Auto unterwegs ist, sollte aus Sicht des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) am besten am Montag oder Dienstag losfahren. Besonders staureich sind Mittwoch und Donnerstag, weil an diesen Tagen der Berufsverkehr zunimmt. Auf den Reiserouten wird es zur Ferienzeit besonders am Freitagnachmittag und Sonnabend eng. Morgens und abends ist der Berufsverkehr am stärksten, diese Zeiten gilt es besser zu meiden. Am Wochenende kann auch eine Nachtfahrt sinnvoll sein. Vor der Abreise sollte man sich über Baustellen und Staus auf der Strecke und mögliche Alternativrouten informieren.

Bahnreisende sollten rechtzeitig planen. Insbesondere, wenn sie auf beliebten Strecken unterwegs sind, empfiehlt sich eine Sitzplatzreservierung. Um das Fahrrad mit in den Zug zu nehmen, sind ein eigenes Ticket und eine Stellplatzreservierung nötig. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) rät Radreisenden, so früh wie möglich Stellplätze im Zug zu buchen. Denn gerade in den Sommermonaten sind die verfügbaren Plätze schnell ausgebucht. Unter https://www.bahn.de/angebot/zusatzticket/fahrrad bietet die Bahn einen Überblick.

Was muss in die Reiseapotheke?

Die Reiseapotheke sollte laut der Apothekerkammer Niedersachsen auf das jeweilige Reiseland abgestimmt sein. Schmerz- und Fiebermittel sowie ein Desinfektionsmittel dürfen auf keinen Fall fehlen. Auch Wund- und Heftpflaster, Mullbinden, Sicherheitsnadeln sowie eine Splitterpinzette, eine Schere und eine Zeckenzange können gerade in einsamen Gegenden wertvolle Dienste leisten. Gegen Übelkeit bei langen Autofahrten, aber auch bei Schiffs- oder Flugreisen helfen Mittel gegen Reisekrankheit.

Insektenschutzmittel und ein Gel gegen Juckreiz sind ebenfalls zu empfehlen. Geht die Reise in die Tropen, ist der Insektenschutz ein Muss. Strandgänger, aber auch Bergsteiger sollten ausreichend Sonnenschutzmittel einpacken. Liegt das Reiseziel in fernen Ländern, empfehlen Apotheken ein Durchfallmittel in Kombination mit einem Elektrolyt-Pulver, das gegen Austrocknung hilft und Salze ersetzt. Auf die Checkliste gehören auch Augen- und Nasentropfen, ein Fieberthermometer, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Pilzinfektionen und Sportverletzungen, Empfängnisverhütungsmittel und eine Ersatzbrille.

Bei Reisen in Regionen mit schlechter medizinischer Versorgung sollten Einmalhandschuhe, Einmalspritzen und Kanülen mit in den Koffer gepackt werden. Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte rechtzeitig vor Abreise überprüfen, ob diese in ausreichender Anzahl vorhanden sind und gegebenenfalls beim Hausarzt nach einem Rezept fragen.

Wer kümmert sich um Daheimgebliebene?

Macht jemand Urlaub, der privat andere pflegt, übernimmt die Pflegeversicherung für Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 die nachgewiesenen Kosten einer notwendigen Ersatzpflege, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilt. Diese sogenannte Verhinderungspflege kann zum Beispiel von einem ambulanten Pflegedienst, Einzelpflegekräftem, ehrenamtlich Pflegenden oder von nahen Angehörigen ausgeführt werden, aber auch in einer Einrichtung. Ein Anspruch auf Verhinderungspflege besteht jedoch erst, nachdem die Pflegeperson die pflegebedürftige Person mindestens sechs Monate in häuslicher Umgebung gepflegt hat.

Wer den pflegebedürftigen Menschen rund um die Uhr versorgt wissen will, kann sich für eine Unterbringung und Versorgung in einer Einrichtung der Kurzzeitpflege entscheiden. Denkbar ist auch, den Pflegebedürftigen in einer Kurzzeitpflege-Einrichtung am Urlaubsort unterzubringen, wenn es dort eine entsprechende Wohnanlage gibt. Wichtig bleibt in jedem Fall, sich frühzeitig zu informieren.

Und um die Haustiere?

Während Hunde oft mit in den Urlaub genommen werden, bleiben Katzen meist lieber in ihrem angestammten Revier. Für Katzen und Kleintiere wie Kaninchen, aber auch für Vögel rät das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) dazu, eine Betreuung am Wohnort zu organisieren. Oft helfen Nachbarn oder Freunde. Der Deutsche Tierschutzbund weist auf eine rechtzeitige Planung hin, denn in der Ferienzeit sind Tierpensionen und Tiersitter stark nachgefragt.

Wer seinen Hund mit in den Urlaub nimmt, muss im Vorfeld einige Vorkehrungen treffen und eine Unterkunft buchen, in der Tiere willkommen sind. Darauf verweist der Deutsche Tierschutzbund. Wichtig sind auch die jeweiligen Einreisebestimmungen des Urlaubslandes. Ein EU-Heimtierausweis und eine gültige Tollwutimpfung sind bei Auslandsreisen mit Hund oder Katze obligatorisch.

Und wenn doch etwas dazwischen kommt?

Eine Reiserücktrittsversicherung ist laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen nur in bestimmten Situationen lohnend. Das gilt zum Beispiel bei teuren Reisen und für ältere Menschen oder Familien mit kleinen Kindern - also dann, wenn ein erhöhtes Ausfallrisiko besteht. Wichtig sei jedoch, dass der Leistungsfall unvorhersehbar sein muss: „Wer bereits krank ist oder eine Operation geplant hat, kann nicht auf die Versicherung bauen - sie greift dann nicht“, sagt Philipp Rehberg, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale. „Da es im Leistungsfall aber immer wieder zu Problemen kommt, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher genau prüfen, ob die Versicherung für sie tatsächlich notwendig ist.“ Meist sei eine Versicherung problemlos noch bis zu 30 Tage vor der Abreise erhältlich.

Von Karen Miether (epd)