Mietpreise in NRW in zehn Jahren um die Hälfte gestiegen
s:13:"Mietwohnungen";
Mietwohnungen
Düsseldorf (epd).

Die Angebotsmieten im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind innerhalb von zehn Jahren um 49,4 Prozent gestiegen. Die höchsten Preise pro Quadratmeter fielen im vergangenen Jahr in Köln mit 14,15 Euro an, wie aus einer Antwort des Bundesbauministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Danach folgen Münster mit 13,81 Euro, Düsseldorf mit 12,99 Euro und Bonn mit 12,22 Euro. Zuerst hatte die „Rheinische Post“ (Dienstag) darüber berichtet.

Die Angebotsmieten im Internet inserierter Wohnungen seien allerdings nicht repräsentativ für das gesamte Wohnungsangebot von Neuvermietungen, erklärte das Bundesbauministerium. Sie spiegelten das Angebot im Internet wider. Inserate aus lokalen Zeitungen, Mieter- oder Unternehmenspublikationen oder von Aushängen würden nicht einfließen.

Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in NRW ging den Angaben zufolge im vergangenen Jahr auf 41.025 zurück. In den Jahren davor waren es noch jeweils knapp 50.000. Der Bestand an Sozialwohnungen sank innerhalb von zehn Jahren von knapp 489.000 auf gut 400.000 im Jahr 2024.

Die Angebotsmieten seien schneller gestiegen als die Einkommen, kritisierte die Fraktion der Linken. Das bedeute eine wachsende Wohnkostenbelastung für Haushalte. Besonders Großstädte wie Köln und Münster seien für viele Einkommen kaum noch tragbar. Zugleich schrumpfe der Sozialwohnungsbestand weiter.

Für viele Menschen bedeuteten die Mietsteigerungen, dass ein Drittel oder gar die Hälfte des Einkommens für Miete draufgehe, erklärte die Kölner Linken-Abgeordnete Lea Reisner. Zugleich würden Lebensmittel und Energie immer teurer. Reisner forderte einen „sofortigen Mietenstopp“, den Neubau bezahlbarer Wohnungen in öffentlicher Hand sowie ein „konsequentes Durchgreifen gegen Mietwucher“.