Wenige Tage vor Abschaffung des Thüringer Reparaturbonus haben 2025 bislang mehr als 10.000 Bürgerinnen und Bürger ihre Elektrogeräte über das Förderprogramm reparieren lassen. Insgesamt seien seit 2021 rund 50.000 Anträge bewilligt worden, teilte die Verbraucherzentrale Thüringen am Montag in Erfurt mit. Noch bis Jahresende könnten sich Antragsteller die Hälfte der Reparaturkosten für Haushaltsgeräte bis zu einer Gesamthöhe von 100 Euro erstatten lassen.
Der 2021 eingeführte Bonus war laut Vorstand der Verbraucherzentrale, Ralph Walther, ein gut funktionierendes Mittel, um die Zahl der Reparaturen anzuheben und Müll zu vermeiden. Leider sei Nachhaltigkeit für viele Menschen in Thüringen noch keine selbstverständliche Entscheidung und wegen der hohen Kosten oft nicht im Interesse des Einzelnen. Die jetzt von der Landesregierung beschlossene Abschaffung der Förderung sei das falsche Signal.
390 Tonnen Elektroschrott vermieden
Umweltminister Tilo Kummer (BSW) betonte dagegen, der Zweck des Programms sei erreicht worden. Das Modellprojekt habe die Akzeptanz für Reparaturen gestärkt. Nun sei der Bund am Zug und sollte etwa die Umsatzsteuer bei Reparaturen streichen oder das Recht auf Reparatur und die Bereitstellung von Ersatzteilen gesetzlich verankern.
Die Effekte der Förderung hat das in Berlin ansässige Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in einer Studie bestätigt. Demnach gab ein Drittel der Befragten an, sie hätten die Reparatur ohne den Bonus nicht durchführen lassen. Die geförderten Reparaturen vermieden in Thüringen zwischen 2021 und 2023 insgesamt 390 Tonnen Elektroschrott.