Der Schoah-Überlebende Ivar Buterfas-Frankenthal kommt am Mittwoch (8. November) zum Gedenken an die Reichspogromnacht vor 85 Jahren zur traditionellen „Nacht der Jugend“ in das Bremer Rathaus. Der 90-Jährige will als Zeitzeuge genauso wie Tova Pagi aus Bremens Partnerstadt Haifa mit den Jugendlichen sprechen, wie der Bremer Senat am Montag mitteile.

Der Abend, zu dem auch Musik, Tanz, Theater und Infostände gehören, beginnt den Angaben zufolge um 18 Uhr und steht bis 21 Uhr unter dem Motto „WIeDER_Sprechen“. „Jugendliche setzen sich auf unterschiedliche Weise mit Kommunikation in der Demokratie auseinander und mit der Notwendigkeit, dort zu widersprechen und Widerstand zu leisten, wo Menschenrechte und Menschenwürde verletzt werden“, hieß es.

Tova Pagi wurde 1933 in der kleinen Stadt Wierzbnik Starachowice im Zentrum Polens geboren und ist im Sommer 1947 nach Haifa emigriert. Sie überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück. Als Zwölfjährige verfasste sie ein Tagebuch unter dem Titel „The way it was“.

Der 1933 als Sohn eines jüdischen Vaters geborene Ivar Buterfas-Frankenthal wuchs in Hamburg auf. Als Kind entkam er nur knapp der Deportation durch die Nazis. Nach Kriegsende gründete er in der Hansestadt mit seiner Frau ein erfolgreiches Bauunternehmen. Seit rund dreißig Jahren erzählt er in Schulen und Universitäten über seine Kindheit und Diskriminierungserfahrungen in der Bundesrepublik.