
Mit Blick auf den Haushaltsentwurf 2025 dringen mehrere Verbände auf mehr Geld für Kinder und Familien. Die Bundesregierung müsse mit umfassenden Reformen die soziale Infrastruktur massiv stärken, teilten die Verbände gemeinsam mit. Unter anderen haben die Diakonie Deutschland, die Diakonie RWL, der Deutsche Caritasverband, die Arbeiterwohlfahrt, der Sozialverband VdK und das Deutsche Kinderhilfswerk den Appell unterzeichnet.
Investitionen in Kinder und Jugendliche seien Investitionen in Wohlstand und Demokratie, heißt es in der Erklärung. Solche Investitionen zahlten sich langfristig aus, da sie zu mehr Wachstum, weniger Armut und mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt führten. Der am Dienstag vom Bundeskabinett gebilligte Haushaltsentwurf sieht für 2025 Ausgaben von rund 503 Milliarden Euro vor. Er muss noch vom Bundestag beschlossen werden.
„Es braucht jetzt entschlossene politische Investitionen in die soziale Infrastruktur - bitte nicht nur in Beton denken, sondern in Beziehungen: in Bildung, Betreuung, Beratung und Beteiligung“, erklärte der Vorstand des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe, Pfarrer Christian Heine-Göttelmann. Die soziale Herkunft dürfe nicht länger über Lebensläufe entscheiden. „Ein gerechter Zugang zu Kitas, Schulen, Freizeitangeboten und Beratungseinrichtungen ist keine freiwillige Leistung, sondern Kern staatlicher Verantwortung“, betonte er. „Es ist Teil unserer diakonischen Überzeugung, gerade dort stark zu sein, wo Strukturen schwach sind.“ Doch das entlasse den Staat nicht aus seiner Pflicht.
Die Verbände forderten mehr Geld für Bildung sowie für die Bekämpfung der Kinderarmut und des Fachkräftemangels im Bildungssystem. Notwendig sei eine Palette an Maßnahmen, darunter eine bedarfsgerechte frühkindliche Bildung, mehr Haushaltsmittel gegen Kinderarmut, eine verlässliche Finanzierung der Jugendsozialarbeit oder kostenlose Mittagessen für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen.