
Mehr als 330.000 Menschen haben sich bisher in das deutsche Organspende-Register eingetragen. Über 90 Prozent davon sprechen sich für eine Spende aus, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte als Betreiber des Portals in Bonn erklärte. 84 Prozent stimmten einer Spende vollumfassend zu. 6,2 Prozent würden einzelne Organe und Gewebe von der Spende ausschließen und 0,9 Prozent die Spende auf bestimmte Organe und Gewebe beschränken. Zudem hätten 7,4 Prozent in dem Online-Register ihren Widerspruch dokumentiert und 1,6 Prozent die Entscheidung auf eine andere Person übertragen.
Die Zahlen stammen aus dem ersten Jahresbericht des Registers, das am 18. März 2024 in Betrieb gegangen war. Es bietet die Möglichkeit, eine getroffene Entscheidung zur Organspende rechtsverbindlich digital zu dokumentieren. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos und kann jederzeit geändert oder widerrufen werden.
Insbesondere nach dem Start des Registers hätten sich täglich tausende Menschen eingetragen, heißt es im Jahresbericht. „Daran gilt es anzuknüpfen, um mit einer zunehmenden Zahl an Erklärungen im Register die Klärung potenzieller Spendenfälle in den Krankenhäusern weiter zu erleichtern.“ Der Präsident des Bundesinstituts, Karl Broich, betonte, die eigene Entscheidung über eine Organspendenbereitschaft sei in dem Register für den Ernstfall 24/7 abrufbar. Das stelle sicher, dass der individuelle Wunsch jederzeit berücksichtigt werde und entlaste die Angehörigen.
Die Zahl der Organspender ist laut der Deutsche Stiftung Organtransplantation 2024 weiter zurückgegangen. 953 Menschen hätten nach ihrem Tod Organe für eine Transplantation gespendet. 2023 seien es 965 gewesen. Die Zahl der Spenderorgane sei von 2.877 im Jahr 2023 auf 2.854 gesunken. Anfang 2024 warteten laut Stiftung in Deutschland zudem 8.260 Menschen auf ein Spenderorgan.