
Auch unabhängig von den besonderen Arbeitszeiten ist Schichtarbeit nach Erkenntnissen der zuständigen Bundesbehörde überdurchschnittlich oft mit körperlichen und psychischen Belastungen verbunden. „Diese Mehrfachbelastungen bleiben nicht ohne Folgen“, erklärte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund. Muskel-Skelett-Beschwerden und psychosomatische Symptome wie Schlafstörungen träten bei Schichtarbeitenden häufiger auf als bei Berufstätigen mit festen Arbeitszeiten.
Nicht einmal ein Viertel (23 Prozent) der Schichtarbeitenden schätze „ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder ausgezeichnet ein“, hieß es. Bei den abhängig Beschäftigten ohne Schichtarbeit äußerten sich dagegen ein gutes Drittel (34 Prozent) in diesem Sinne.
Zu den körperlichen Belastungen bei Schichtarbeit zählte die Bundesanstalt unter anderem Rauch, Dämpfe, Hitze oder Kälte und Lärm. Hinzu kämen bei ihnen körperliche Herausforderungen wie das Arbeiten im Stehen, das Heben und Tragen schwerer Lasten sowie Tätigkeiten mit den Händen, die Geschicklichkeit, schnelle Bewegungen oder große Kräfte erforderten. Häufig seien bei ihnen zudem psychische Anforderungen wie monotone Arbeitsbedingungen und eine hohe Arbeitsintensität gegeben.
Unter Verweis auf die europäische Statistikbehörde nannte die Bundesanstalt einen Anteil von 15 Prozent der abhängig Beschäftigten, die im Jahr 2023 Schichtarbeit geleistet hätten. Für ihre aktuelle Auswertung nutzte die Behörde die Erwerbstätigenbefragung 2024, die sie zusammen mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung gemacht hatte.