Vom Mangel an bezahlbaren Wohnungen vor allem in den Großstädten sind nach Angaben der Caritas in NRW zunehmend auch Beschäftigte von sozialen Diensten und Einrichtungen betroffen. „Selbst Erzieherinnen, Pflegefachkräfte oder Heilerziehungspfleger mit solidem Einkommen haben oft Anspruch auf geförderten Wohnraum - und finden immer öfter keine Wohnung“, beklagte der Münsteraner Diözesan-Caritasdirektor Dominique Hopfenzitz in Düsseldorf.
Eine alleinerziehende Erzieherin oder Pflegefachkraft im ersten Berufsjahr mit jeweils rund 40.000 bis 48.000 Euro brutto im Jahr hätten etwa in Köln oder Münster Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein (WBS), nannte Hopfenzitz als Beispiel. Dennoch fänden solche Fachkräfte oft keine bezahlbare Wohnung, gleichzeitig suchen dort alle Träger von sozialen Diensten, Heimen und Kliniken händeringend Personal. „Die Folge ist eine weitere Belastung der sozialen Infrastruktur: Kitas, Pflege, Behindertenhilfe“, warnte der Caritasdirektor.
Die Caritas in NRW fordere deshalb mehr sozial geförderte Mietwohnungen und langfristig gefördertes Eigentum im Ersterwerb, etwa über KfW-Programme, schnellere Bauverfahren und eine Stärkung gemeinwohlorientierter Wohnungsbaugesellschaften. Jetzt müssten die Kommunen die Möglichkeiten nutzen, die der jüngst beschlossene „Bau-Turbo“ der Bundesregierung eröffne, erklärte Hopfenzitz. „Wohnraumpolitik ist Daseinsvorsorge.“