Laut einer Untersuchung denkt fast jede zweite Hebamme in Deutschland darüber nach, ihren Beruf aufzugeben. So gaben in der Erhebung fast 44 Prozent der befragten Hebammen an, dass sie über einen Berufswechsel nachdenken würden, wie die opta data Zukunfts-Stiftung (odZ) sowie das Institut für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement an der Sigmund Freud Privat-Universität in Essen bei der Vorstellung der Hebammen-Studie 2025 mitteilten.
Mehr als 800 Hebammen wurden - in Kooperation mit dem Deutschen Hebammenverband (DHV) - zu dem Thema befragt. Die Erhebung umfasste den Angaben nach eine qualitative Befragung von bis zu 60 Expertinnen und Experten für Hebammenarbeit mithilfe eines leitfadengestützten Fragebogens sowie einen daraus entwickelten quantitativen Online-Fragebogen an Hebammen.
Demnach sahen mehr als 57 Prozent die Zukunft ihres Berufes eher negativ, 30 Prozent eher positiv. 83 Prozent der Befragten bestätigten zwar, dass sie ihren Beruf gern ausüben. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) bemängelten jedoch die unzureichende Vergütung, 51 Prozent beklagten zu viel Bürokratie und 35 Prozent hohe laufende Kosten. Obwohl sie einen gesellschaftlich unverzichtbaren Beruf ausübten, erhielten sie selten die verdiente Wertschätzung, hieß es.
In der Umfrage konnten die Hebammen auch Vorschläge für die Zukunft äußern. So wünschten sich fast drei Viertel (74 Prozent) mehr Kompetenzen gegenüber Ärzten. Hoffnungen werden auch in die Digitalisierung gesetzt: 75 Prozent begrüßten den Einsatz von digitalen Tools rund um die Betreuung.