
Der Vorstand der Bad Godesberger Baugenossenschaft „zusammenstehen eG“ in Bonn, Peter Kox, hält die Pläne von Bundesbauministerin Verena Hupertz (SPD) zur Halbierung der Kosten bei Neubauten für unrealistisch. Dass Bauen billiger werden müsse, um günstige Mietwohnungen in ausreichender Zahl zu bekommen, werde wohl jeder unterschreiben, sagte Kox dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die realen Baukosten seien jedoch „de facto wenig vom Bund steuerbar“. Entscheidend seien die „oft erdrückenden“ DIN-Normen. „Und wenn man DIN-Standards reduzieren will, dann muss man diese von Lobbyorganisationen betriebene Normerei stoppen.“
Die Genossenschaft hat im Zentrum von Bad Godesberg ein Bauprojekt auf dem Gelände einer ehemaligen Grundschule begonnen, das bezahlbaren Wohnraum schaffen soll. Unter der Überschrift „Wohnen unter der Godesburg“ entstehen bis Anfang 2027 insgesamt 55 geförderte Wohneinheiten sowie ein vierzügiger Kindergarten. Mindestens zehn der neuen Wohnungen sind für Menschen mit Behinderung vorgesehen, die Eingliederungshilfe erhalten. Dafür gibt es vom Landschaftsverband Rheinland einen Zuschuss von 200.000 Euro.
Seine Genossenschaft baue für 3.500 Euro pro Quadratmeter, sagte Kox. „Bei uns werden die Mieterinnen und Mieter acht Euro Nettokaltmiete bezahlen.“ Das sei die Höchstmiete, die verlangt werden dürfe. Ansonsten könnten in Bad Godesberg mittlerweile zwischen 15 und 20 Euro Bruttokaltmiete verlangt werden.
Künftige Bewohner der Genossenschafts-Wohnungen müssen Mitglieder werden und Genossenschaftsanteile in der Höhe einer üblichen Mietkaution erwerben. Sie beträgt nach Angaben des Vorstands etwa 1.500 Euro. „Wir finden, das ist ein sehr niedrigschwelliger Ansatz“, sagte Kox.