WDR will Hörfunkwellen Die Maus und WDR Event einstellen
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Köln (epd).

Der WDR will die Hörfunkwellen Die Maus und WDR Event einstellen. Das bestätigten Programmdirektorin Andrea Schafarczyk und Intendantin Katrin Vernau in der Sitzung des Rundfunkrats in Köln. Nach Angaben des Senders muss der WDR zwei von derzeit insgesamt neun Hörfunkwellen einstellen, wenn der sogenannte Reformstaatsvertrag in Kraft tritt, der derzeit in den Parlamenten der Länder diskutiert wird.

Der vom nordrhein-westfälischen Landtag entsandte Grünen-Abgeordnete Frank Jablonski kritisierte, dass das Maus-Radio künftig nur noch online angeboten werden soll. Dadurch werde die Bildschirmzeit von kleinen Kindern verlängert, sagte er. Andere Mitglieder des Rundfunkrats verwiesen darauf, dass sich der WDR den modernen Mediennutzungsgewohnheiten nicht verweigern dürfe. Nach Angaben von Direktorin Schafarczyk werden lineare Radioprogramme in der Zielgruppe der Vier- bis 13-Jährigen nur in sehr geringem Umfang genutzt. Die Tagesreichweite des Maus-Radios liege bei 0,4 Prozent.

Intendantin Vernau erklärte, die ARD wolle in der Audiothek „eine digitale Kinder-Audiowelt“ schaffen, in die die Angebote des Maus-Radios ebenso wie die Audioinhalte für Kinder von anderen Sendern integriert werden sollen.

Mit dem interkulturellen Hörfunkprogramm Cosmo wolle der WDR künftig „mehr Publikum erreichen“, sagte Programmdirektorin Schafarczyk. Cosmo sei derzeit „so aufgestellt, dass es in der Nische ist“. In Zukunft wolle der WDR Cosmo und die jungen Wellen 1Live und 1Live Diggi „gemeinsam betrachten“. Dadurch soll vor allem mehr junges Publikum gewonnen werden. Schafarczyk verwies darauf, dass mehr als 40 Prozent der unter 18-Jährigen in NRW eine internationale Familiengeschichte hätten. „Wir schätzen das wert“, sagte sie in der Diskussion im Rundfunkrat über die Zukunft von Cosmo.

Mehr als 65.000 Menschen hatten eine Petition zum Erhalt von Cosmo unterzeichnet, darunter Serap Güler (CDU), Staatsministerin im Auswärtigen Amt, die ehemalige Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Prominente aus Kultur und Medien wie der Musiker Herbert Grönemeyer, der Filmemacher Fatih Akin und der in Deutschland im Exil lebende türkische Journalist Can Dündar. In der Petition heißt es, Cosmo sei ein deutschlandweit einzigartiges Programm für eine hörbar vielfältige Gesellschaft und stehe „wie kein anderes für das Zusammenleben in kultureller Diversität“.