
Die Schauspielerin und Kabarettistin Maren Kroymann sieht Fortschritte bei der Präsenz von Frauen in Comedy, Kabarett und humorvollen TV-Rollen. „Es kann einfach keiner mehr sagen: Frauen sind nicht komisch“, erklärte die 76-Jährige in der neuen Folge des Medien-Podcasts „Läuft“. Als sie mit ihrer ersten Sendung angefangen habe, hätten Männer Sätze wie diesen noch unwidersprochen in Talkshows äußern können.
„Es gibt jetzt viel mehr lustige Frauen“, sagte Kroymann, die mehrfach den Grimme-Preis erhielt und im Oktober mit dem Sonderpreis des Robert Geisendörfer Preises der evangelischen Kirche ausgezeichnet wird. Das Spektrum reiche von Cindy aus Marzahn über Hazel Brugger bis hin zur schlagfertigen Moderatorin Barbara Schöneberger. „Das sind alles schon Dinge, die mich fröhlicher stimmen. Aber ich denke auch: Es muss noch viel passieren. Vor allem in meinem Alter gibt es ja nicht so viele im Fernsehen.“
Die Entscheidung der ARD gegen eine Fortsetzung ihrer Podcast-Serie „War's das?“ mit Interviews mit Frauen über 50 bezeichnete Kroymann als Eigentor. Zunächst habe sie in einem ARD-internen Wettbewerb grünes Licht erhalten. Dann habe aber der Vorsitzende der zuständigen ARD-Kommission sein Veto eingelegt, weil die Zielgruppe zu alt sei, sagte Kroymann: „Aber das war ja der Witz, dass ich alte Frauen interviewe.“
Auch wenn es in der kommenden Staffel ihrer ARD-Satiresendung „Kroymann“ darum geht, wie man Reality-Star wird - vom Format Reality fühle sie sich „nicht besonders stark angezogen“, sagte die Kabarettistin. Sie habe aber schon früh das „Dschungelcamp“ auf RTL geguckt, weil es ihr Freund Dirk Bach moderierte. Da seien auch Menschen vorgekommen, die sonst nicht im Fernsehen zu sehen gewesen seien. Unter anderem habe eine Transfrau lange über ihren Weg gesprochen. „Das wäre auf keinem anderen Sendeplatz möglich gewesen“, sagte Kroymann.
Der Podcast „Läuft“ ist eine Koproduktion des Fachdienstes epd medien und des Grimme-Instituts in Marl. Er befasst sich mit aktuellen Themen aus der Medienbranche, nimmt aber auch Fernseh-, Radio- und Streaming-Produktionen sowie Podcasts und besondere Webangebote in den Blick.