Manifesta 16 Ruhr: Nachbarschaftsprojekte in ehemaligen Kirchen
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Lichtshow in einer Kirche
Gelsenkirchen (epd).

Beim Kulturfestival Manifesta 16 Ruhr 2026 sollen unter dem Titel „This is not a church“ leerstehende Kirchen im Ruhrgebiet mit kulturellem Leben gefüllt werden. Neben zwölf Kirchen als Hauptaustragungsorte in Essen, Bochum, Gelsenkirchen und Duisburg wurden nun zudem 16 „Nachbarschaftsprojekte“ in zehn Ruhrgebietsstädten ausgewählt, wie die Veranstalter in Gelsenkirchen ankündigten. Sie sollen die Gebäude durch soziale, kulturelle und ökologische Interventionen in neue Gemeinschaftsräume verwandeln.

An der offenen Ausschreibung hatten sich den Angaben zufolge 217 Einzelpersonen, Künstlerkollektive, Nachbarschaftsvereine und Institutionen beteiligt. Die 16 Gewinnerprojekte sollen parallel zur Kunstbiennale vom 21. Juni bis zum 4. Oktober 2026 realisiert werden. Jedes Projekt denke eine lokale Nachbarschaftskirche als Ort des kollektiven Austauschs neu und verwandele sie in Archive, akustische Labore und Veranstaltungsorte für Gemeinschaftsveranstaltungen wie Gemeinschaftsküchen, Marktplätze und kreative Räume, hieß es.

Tanztheater, Arbeiterlieder und gemeinsames Kochen

Unter dem Motto „Go(o)d Kitchen: Gemeinsam Bauen und Kochen“ soll etwa die Tafelkirche Heilige Familie in Oberhausen einen offenen Raum für Lernen und Begegnung verwandelt werden. Das Pottporus Young Ensemble plant in der Christuskirche Herne ein interkulturelles Laboratorium, dessen Kernstück ein experimentelles Tanztheater sein soll. In der Gelsenkirchener Kirche St. Mariä Himmelfahrt wollen die Katholische Kirchengemeinde Gelsenkirchen, das Musiktheater im Revier und das Kunstmuseum Gelsenkirchen mit ihrem gemeinsamen Projekt „Sing our Songs!“ an die Tradition der Arbeiterlieder im Ruhrgebiet erinnern.

Die Manifesta ist eine 1996 gegründete europäische Biennale für zeitgenössische Kunst und Architektur, deren Ausstellungsorte alle zwei Jahre wechseln. Zuletzt war sie 2024 in und um Barcelona zu gast. Auf dem Programm stehen künstlerische, soziale und urbane Projekte, Performances, Events und Workshops.