Loveparade-Fotografien von Daniel Biskup im Haus der Geschichte
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Ausstellung Loveparade im Haus der Geschichte
Bonn (epd).

Das Haus der Geschichte widmet der Loveparade eine Ausstellung mit Fotografien von Daniel Biskup. Unter dem Titel „Friede, Freude, Eierkuchen. Die Loveparade in den 90ern“ sind bis zum 17. August rund 50 Fotografien des in Berlin und Bayern lebenden Fotografen zu sehen. Die zwischen 1995 und 2003 entstandenen Fotografien dokumentieren die Blütezeit der Loveparade, die Ende der 90er Jahre über eine Million Menschen anzog. Mit der Loveparade entstand 1989 in Berlin eines der prägendsten popkulturellen Phänomene des wiedervereinigten Deutschlands.

Die Fotografien beschäftigen sich mit den Kernthemen der Veranstaltung, die sich Liebe, Frieden und Gemeinschaftsgefühl sowie die Abkehr von althergebrachten Konventionen auf die Fahnen schrieb. Thema ist unter anderem die schrille Loveparade-Mode mit ihren bunten, körperbetonten Outfits. Zu sehen sind neben den Fotos auch Kleidungsstücke von „Mr. und Mrs. Loveparade“, die 1998 von einem Jugendradiosender gekürt wurden.

Die Fotos zeigen auch die demonstrativ ausgelebte Homosexualität sowie küssende heterosexuelle Paare. Die Präsentation des eigenen Köpers - mit bunten Aufschriften bemalt oder mit Tatoos oder Piercings verziert - spielte eine besondere Rolle. Auch die Bedeutung von Drogen wird thematisiert: Jugendliche Loveparade-Teilnehmer fordern auf einem Plakat die Legalisierung von Ecstasy, der wichtigsten Partydroge der Techno-Szene.

Musik war die treibende Kraft der Veranstaltung. Das verdeutlichen die vielen tanzenden Menschen auf den Parade-Wagen oder am Straßenrand. Kostproben des Sounds der Loveparade bietet in der Ausstellung eine Hörstation. Dort sind drei typische Techno-Stücke von Dr. Motte & WestBam, Marusha und AWeX zu hören.

An das tragische Ende der Ära der Loveparade erinnert das Modell des Mahnmals für die Opfer des Loveparade-Unglücks 2010, bei dem in Duisburg 21 Menschen bei einer Massenpanik im Gedränge ums Leben kamen. Die Veranstaltung war 2007 ins Ruhrgebiet umgezogen, nachdem der Unternehmer Rainer Schaller die Marke übernommen hatte. Das von Gerhard Losemann entworfene Denkmal mit 21 Metallstäben steht seit 2011 am Unglücksort.