Bochumer Intendant: Peymann war leidenschaftlicher Theatermacher
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Ab dem 21. Juni liegt am Bühneneingang des Bochumer Theater ein Kondolenzbuch für den verstorbenen Claus Peymann aus.
Bochum, Berlin (epd).

Das Schauspielhaus Bochum hat mit „großer Betroffenheit“ auf den Tod seines ehemaligen Intendanten Claus Peymann reagiert. „Claus Peymann war ein herausragender, leidenschaftlicher Theatermacher“, sagte der Intendant des Schauspielhauses, Johan Simons. „Seine kompromisslose, auch streitbare Haltung, sein Mut zur politischen Einmischung und sein unerschütterlicher Glaube an die utopische Kraft des Theaters haben Generationen inspiriert und nicht nur die deutschsprachige Theaterlandschaft geprägt.“

Peymann habe das Bochumer Theater in den Jahren 1979 bis 1986 geleitet und nachhaltig geprägt, hieß es. Durch die Uraufführungen zahlreicher zeitgenössischer Autoren und unterstützt von einem herausragenden Ensemble habe sich das Schauspielhaus in dieser Zeit zu einem der führenden Theaterhäuser Deutschlands entwickelt.

Schauspielhaus-Intendant Simons verwies darauf, dass er „als junger Theatermacher oft nach Bochum gereist“ sei, um Inszenierungen von Peymann zu erleben. „Sie haben meine Vorstellung davon, was Theater sein kann, maßgeblich erweitert.“ Als Erinnerung an die Zeit mit Claus Peymann legt das Schauspielhaus ab dem 21. Juli von 10 bis 17 Uhr ein Kondolenzbuch aus. Aufgrund von Bauarbeiten im Theaterfoyer befindet sich das Buch am Bühneneingang des Theaters neben den Kammerspielen.

Der Tod von Claus Peymann, der vor einigen Wochen 88 Jahre alt geworden war, war am 16. Juli bekannt geworden. Er galt als einer der renommiertesten deutschen Theaterregisseure. Peymann war Intendant des Berliner Ensembles von 1999 bis 2017, zuvor seit 1986 Direktor des Wiener Burgtheaters.