Missio und Sternsinger verurteilen Militärangriff auf Kirche in Gaza
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Wandmalerei auf dem Gelände der katholischen Pfarrei in Gaza-City
Aachen, Jerusalem (epd).

Das katholische Hilfswerk Missio Aachen und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ haben den israelischen Militärangriff auf eine katholische Kirche in Gaza-Stadt scharf verurteilt. Bei dem Angriff am Donnerstag waren zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden, darunter auch der Gemeindepriester Gabriel Romanelli, wie das Lateinische Patriarchat dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Jerusalem bestätigte. Die Kirche wurde den Angaben zufolge beschädigt. Nach palästinensischen Berichten ist die israelische Armee für den Angriff verantwortlich. Die Armee erklärte, sie werde eine Untersuchung einleiten.

„Menschen, die in einer Kirche Schutz suchen, zu bombardieren, stellt einen eklatanten Bruch internationalen Rechts dar und ist durch nichts zu rechtfertigen“, erklärte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident der beiden Aachener Hilfswerke. Er forderte eine „eindeutige und spürbare Reaktion der Bundesregierung“ auf das Handeln der israelischen Regierung. „Unsere Solidarität und unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen, die unter den Folgen dieses Angriffs leiden. Wir beten für sie.“

Betroffen von dem Angriff war nach Informationen der Projektpartner von Missio und Sternsingern die einzige katholische Kirche in Gaza, die Pfarrei der Heiligen Familie im Zentrum der Stadt. Auf dem Gelände der Pfarrei sollen demnach rund 500 Flüchtlinge Schutz gesucht haben. Getötet wurden den Angaben zufolge ein Mitarbeiter der Pfarrei und seine Mutter. Missio Aachen und das Kindermissionswerk hatten die Hilfe der katholischen Kirche in Gaza für Geflüchtete in letzter Zeit finanziell unterstützt.

Papst Leo XIV. zeigte sich tief betroffen und versicherte Romanelli und der gesamten Gemeinde seine spirituelle Nähe. In einem Telegramm des Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin, das der Vatikan im Namen des Papstes am Donnerstag veröffentlichte, hieß es: „Seine Heiligkeit erneuert seinen Aufruf zu einem sofortigen Waffenstillstand.“ Leo bringe „seine tiefe Hoffnung auf Dialog, Versöhnung und dauerhaften Frieden in der Region zum Aufdruck“. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem ist eine katholische Teilkirche und für Gläubige im Nahen Osten zuständig.