
Auf dem Gelände der evangelischen Autobahnkirche in Vlotho-Exter soll das ehemalige Gemeindehaus in ein Dorfzentrum umgewandelt werden. Stadtpolitik, Feuerwehr, Kirche und der Verein „Exter-Dorf aktiv“ hätten sich nun auf die Übernahme des kirchlichen Gebäudes durch die Stadt und dessen Nutzung durch den Verein verständigt, teilte der Kirchenkreis Vlotho mit. Damit könne das Modellprojekt im kommenden Jahr an den Start gehen. Auf dem rund 8.000 Quadratmeter großen Areal in der Nähe der A2 solle zudem ein neues Feuerwehrzentrum entstehen, hieß es. Das frühere Pfarrhaus werde abgerissen.
Der Gemeindepfarrer Ralf Steiner aus Exter hatte den Angaben zufolge schon 2012 den Vorschlag gemacht, angesichts der demografischen Entwicklung und damit zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen die Bewirtschaftung des großen Gemeindehauses abzugeben. Vor drei Jahren wurde dann der Verein Exter-Dorf gegründet, um das Projekt eines neuen Dorfmittelpunkts für Exter zu verwirklichen. Die örtliche Kirchengemeinde ist dabei als von 40 Nutzergruppen im Verein vertreten, wie es hieß. Die Kirchengemeinde ziehe sich also nicht zurück, sondern bleibe präsent und ansprechbar, mitten im neuen Dorfzentrum, betonte die zuständige Pfarrerin Geeske Brinkmann. Kirchliche Veranstaltungen von Posaunenchorproben bis Trauercafés würden auch künftig im Dorfzentrum möglich sein, ergänzte der langjährige Ortsvorsteher August-Wilhelm König.
„Das Gebäude ist zurzeit nur für kirchliche Zwecke vorgesehen“, sagte Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken. Für das neue Nutzungskonzept seien daher eine Brandschutzprüfung und weitere Planverfahren nötig. Doch er sei optimistisch, dass das Gebäude am 1. Januar 2026 werden könne. Finanziell möglich werde das Projekt durch EU-Fördermittel für die Entwicklung des ländlichen Raums sowie personellen und finanziellen Einsatz durch den Verein.